Investor Et Bröckske ist an Kölner Projektentwickler verkauft worden
Krefeld · Während der vorherige Eigentümer das Interesse an dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude verloren hat, prüft der Qvadrat-Immobilienentwickler, was an dem Standort möglich ist. Pläne gibt es noch nicht.
Viele Krefelder fragen sich derzeit, was denn nun mit dem Gebäude „Et Bröckske“ geschieht. Nachdem sich die Stadt, Untere Denkmalbehörde und die Kölner Absolut Immobilien GmbH als Eigentümer nach jahrelangem Ringen auf ein Konzept für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude geeinigt hatten und Abrisserlaubnis und Baugenehmigung vorlagen, passierte nichts. Im Frühjahr war dann aus Immobilienkreisen zu hören, der Eigentümer hätte das Interesse an dem Vorhaben verloren und wolle „Et Bröckske“ wieder verkaufen. Die Sorge wuchs, dass der alte Brauereiausschank doch nicht mehr zu erhalten ist. Seit einem Monat gibt es nun einen neuen Eigentümer. Das ist der Kölner Immobilien-Dienstleister Qvadrat, spezialisiert auf die Bereiche Projektentwicklung, Asset Management und Finanzierung.
Statiker, Bauphysiker und Architekten sind jetzt am Zuge
Die Nachfrage unserer Zeitung wird von Projektentwickler Arne Grundmann grundsätzlich bestätigt. Es ist für das Unternehmen das erste Projekt in Krefeld und von Beginn an seien er und Geschäftsführerin Sabine Nöthen von dem Objekt, seiner Lage, seiner Geschichte begeistert gewesen. Doch da sie das Gebäude noch nicht so gut kennen würden, wolle Qvadrat nun erst einmal mit Fachleuten wie Bauphysiker, Statiker, Architekt und der Stadt prüfen, welches Konzept dort möglich und umsetzbar sei. Ende des Jahres hofft Grundmann, schon entscheidende Fakten gesammelt zu haben. Ohne die möchte er noch nichts zu einer möglichen Nutzung und Gestaltung sagen.
Im Innern der Traditionsgaststätte sieht es noch fast so aus wie zu Betriebszeiten. Nur auf allem liegt eine dicke Schicht Staub und – vor allem im großen Saal in der ersten Etage sowie dem Geschoss darüber – jede Menge Taubenkot. Die Vögel haben drinnen – ebenso wie einige wohnungslose Krefelder – Unterschlupf gefunden, bevor der letzte Eigentümer Türen und kaputte Fenster und Stellen im Dach geschlossen hatte.
Die Absolut Immobilien GmbH hatte zunächst über ein Ärztehaus und betreutes Senioren-Wohnen in einem neuen Nebengebäude nachgedacht. Aufgrund des Pflegebedarfsplans gibt es dafür aber keinen Bedarf in der Innenstadt. Deshalb war zuletzt über den Bau von Arztpraxen, einer Apotheke und Gastronomie im Erdgeschoss gesprochen worden. Entsprechende Umgestaltungs- und Neubaupläne hatte der Eigentümer vorgelegt.
Bereits erteilte Baugenehmigung ist bis 2021 noch gültig
Mit der Bauverwaltung und der Unteren Denkmalbehörde hatte er sich darauf geeinigt, die drei historischen Fassaden zu erhalten ebenso wie einen Teil des ursprünglich historischen Kellers. Hinter den alten Mauern des Et Bröckske durfte danach komplett neu gebaut und der Saal im ersten Obergeschoss aufgegeben werden. Für eine mögliche Gastronomie im Erdgeschoss hätten die Fensterbrüstungen hin zum Platz An der Alten Kirche bis zum Boden reichen dürfen. Doch trotz des ausgearbeiteten Konzeptes hätten sich zu wenig Interessenten als Mieter gemeldet.
Der neue Eigentümer kann sich mit der Prüfung der Bausubstanz und der Erarbeitung eines Konzeptes für die Immobilie zunächst etwas Zeit lassen. Die zwei Abbruchgenehmigungen sowie eine vorliegende Baugenehmigung vom 22. Mai 2018 behalten laut Stadt für drei Jahre ihre Gültigkeit.
Hauseigentümer aus der Nachbarschaft hoffen, dass das Bauvorhaben doch noch realisiert wird. Denn dann, und nur dann, will der ein oder andere auch in seine Immobilie erneut investieren.