Burgserenade: Quartett kündet vom Ende der Zeit

Debussy und Messiaen – eine sensible Verbindung.

Krefeld. Am 10. Dezember 2008 würde Oliver Messiaen 100 Jahre alt. Die Burgserenaden widmeten dem großen französischen Komponisten eine Hommage mit einem seiner wichtigsten kammermusikalischen Werke: Quatuor pour la fin du Temps für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier.

Die ungewöhnliche Besetzung liegt in der Entstehungsgeschichte begründet: Im Mai 1940 war Messiaen als Kriegsgefangener nach Görlitz gekommen, wo er einen Geiger, einen Klarinettisten und einen Cellisten traf. Er selbst übernahm den Klavierpart.

Im Rittersaal der Burg Linn wurde das Werk von Paul Meyer, Renaud Capuçon, Christian Poltéra und Frank Braley gespielt. Die erste Konzerthälfte gab ihnen Gelegenheit, sich mit Werken von Debussy - ein erklärtes Vorbild Messiaens - in wechselnden Duo-Besetzungen vorzustellen.

Dieser Auftakt war eine fantasievolle Einleitung in das Quartett vom Ende der Zeit.Jenes deutete das Ensemble eher dramatisch und temporeich als realitätsentrückt, ganz im Sinn des Komponisten. Die Musiker spielten im atemberaubenden Wechselspiel zwischen Stille, der Ahnung eines Tons und seiner farblichen Ausdehnung Kontraste und Dynamik voll aus. Ein klingender Regenbogen zwischen Sinnlichkeit und Konstruktion.