So lautet der Titel des neuen Stücks des Kresch Theaters, das am Freitag um 18 Uhr in der Fabrik Heeder Premiere feiert und dann auf Tour durch Schulen geht. Im Stück lernt Lara im Chatroom einen "netten Jungen" kennen, mit dem sie sich in der virtuellen Welt einlässt. Laras Freund spürt Veränderung, wird eifersüchtig und hat plötzlich einen schlimmen Verdacht.

Geschrieben haben das Stück zwei junge Autoren aus Herne, Till und Nils Beckmann, 23 und 25 Jahre alt. Nils Beckmann spielt auch mit, neben Annika Förster (24) aus Krefeld, die in Mönchengladbach Kulturpädagogik studiert. Regie führt Helge Fedder, der zuletzt auch in "Haushochgeschichten" beim Kresch dabei war. Er hat die beiden Autoren vorgeschlagen, die noch ihre Schwester Lina für die Kostüme mitgebracht haben.

Hinter dem Lernstück ohne "klassische Lösung" und ohne erhobenen Zeigefinger stehen auch Dietmar Siegert vom Kinderschutzbund und Ute Nöthen-Schürmann vom Kriminalkommissariat Vorbeugung der Polizei.

Sie stellt immer wieder entsetzt fest: "Da warnen Eltern ihre Kinder vor dem bösen Onkel mit den Bonbons am Schultor und überlassen ihnen den Computer ohne jede Einschränkung."

Helmut Wenderoth von der Kresch-Leitung vermutet, dass die Jugendlichen auf die Chat-rooms abfahren, weil sie für ihre Anliegen keine realen Ansprechpartner haben: "Sie entwickeln Vertrauen zu anonymen Partnern und glauben, sich in ihren Rollen probieren zu können." Und Dietmar Siegert sagt klipp und klar: "Missbrauch gibt es auch im virtuellen Bereich."

"Hast du ein Bild von dir?" Fabrik Heeder, Premiere am Freitag, 18 Uhr, danach neun weitere Vorstellungen. Für Schulen buchbar unter Ruf 86 26 26.