Obdachlose: Stadt mit Hilfe zufrieden

Es gibt vergleichsweise wenige Menschen ohne Wohnung.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Krefeld hat ein funktionierendes System für die Unterbringung von Wohnungslosen. Das weist der aktuelle Bericht der Stadtverwaltung für 2013 aus, der im Sozial- und Gesundheitsausschuss vorgestellt wurde. Insgesamt waren 68 Personen in Einrichtungen der Kommune und der Diakonie untergebracht, 13 von ihnen Frauen. Im Vorjahr waren es noch 89 Personen, davon 18 Frauen.

Fachbereichsleiter Wolfram Gottschalk (Soziales, Senioren und Wohnen) sprach von einer sehr guten Situation. Die Zahl der Wohnungslosen sei im Vergleich zu anderen Städten des Landes gering. Vor allem in Gesprächen mit den Vermietern und durch intensive Beratung gelinge es immer wieder, Räumungen zu vermeiden. Dies sei jährlich bei rund 800 Haushalten der Fall. Ein verlässlicher Partner der Stadtverwaltung sei dabei die Diakonie Krefeld und Viersen.

Grünen-Ratsherr Karl-Heinz Renner hatte den Bericht angefordert. Er zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Gesamtsituation verbessert hat. Er äußerte aber auch Besorgnis, weil mehr Menschen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren (2013: fünf, 2012: zwei) und Senioren über 65 Jahren (2013: elf, 2012: sechs) betroffen waren.

Die Statistik von Kommune und Diakonie weist die häufigsten Unterbringungen für Männer wie Frauen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren aus. Im Wesentlichen sind dies Alleinstehende ohne Kind. Positiv ist, dass 2013 keine Kinder und Jugendlichen betroffen waren, im Vorjahr waren es zwei.

Die Zahl der Unterbringungsangebote ist dem Bericht zufolge ausreichend. Allerdings steigt nach Angaben der Diakonie altersbedingt der Bedarf an barrierearmen Unterbringungsmöglichkeiten für Wohnungslose, die pflegebedürftig oder schwerbehindert sind. Solche Ausstattungen seien jedoch Sache der Vermieter, betonte CDU-Ratsherr Hans-Josef Ruhland. Ein weiterer Trend ist die steigende Zahl von psychisch Erkrankten mit Gewaltpotenzial.

SPD-Ausschussmitglied Carmen Pelmter verwies zudem auf eine nicht zu vernachlässigende Dunkelziffer von Frauen, speziell psychisch kranken und solchen mit Kindern, die in der Statistik nicht auftauchen.