Verberg: Mit Clemens wird Weihe lebendig
Christus-König: Ohne seine neuen Freunde geht bei dem Esel gar nichts.
Krefeld. Zur Palmweihe der Christus-König-Gemeinde in Verberg gehören ein Esel und zwei Ponys. Zum ersten Mal fand die Zeremonie nicht am Palmsonntag, sondern am Vorabend statt. Regionaldekan Johannes Sczyrba, der die Pfarre seit dem Tod von Adolf Düppengießer betreut, zelebriert sonntags in St. Anna.
Clemens heißt das zwölfjährige Langohr, das seit vielen Jahren die Palmweihe begleitet, um Jesu Einzug in Jerusalem lebendig zu dokumentieren. Die beiden Ponys Yamal und Yori müssen dabei sein, weil Clemens ohne sie bockt. Früher war Pony Benni der Begleiter, aber das ist gestorben. Tierhalterin Astrid Giesen hat keine Probleme mit den Vierbeinern, auch als die Menschenmenge größer wird.
Im Licht der untergehenden Sonne haben sich im Hof des Kindergartens viele Menschen mit Buchsbaum-Sträußchen in Händen versammelt. Die Schul- und Kommunionkinder haben die Zweige auf Stecken gebunden. Sczyrba weist auf die Tragkraft des Esels hin. So habe auch Jesus die Last der Menschen getragen. Er sei nun mal nicht auf einem hohen Kamel in Jerusalem eingezogen. Die geweihten Buchszweige seien Zeichen des Lebens.
Karola G. ist mit einem Strauß aus Bockum zu Christ-König geradelt, die Hälfte bekommt ihre Freundin Angelika. "Die verlässt sich darauf." Auch die Küsterin Christa Horrix gibt von ihrem privaten Strauß ab, an Elke D. Die ist Mennonitin, findet aber den katholischen Brauch schön, etwas Geweihtes im Haus zu haben.
Die meisten Zweige bleiben bis zum nächsten Palmsonntag an Ort und Stelle - nicht die in Kirche und Sakristei. Horrix: "Die Zweige werden am Karnevalsdienstag in einer Schale verbrannt, die Asche wird an Aschermittwoch für das Aschenkreuz verwandt." Sie hat drei große Körbe mit Buchs aufgestellt. Nach dem Gottesdienst können sich die Gläubigen ohne eigenen Strauß daraus bedienen. Bevor die Gemeinde zur Messe in die Kirche zieht, dreht sie noch eine kleine Prozession über den Franz-Nolte-Platz, mit Esel und Ponys. In die Kirche dürfen die Tiere nicht mit. Sie werden wieder auf den Hänger verfrachtet - heim in den Stall.