Kreis will Schule übernehmen
Grundschule Bachstraße könnte bald neuer Standort für Förderschule sein. Kreis-Schuldezernentin war bereits vor Ort.
Haan. Das Angebot des Kreises Mettmann, die vor dem Aus stehende Grundschule an der Bachstraße zu übernehmen, wird immer konkreter. Bei einer Ortsbesichtigung mit Vertretern der Stadt zeigten sich Landrat Thomas Hendele und Kreis-Schuldezernentin Ulrike Haase sehr angetan. „Es war ein wirklich positives Gespräch“, fasste Haans Schuldezernentin und Kämmerin Dagmar Formella zusammen.
Bekanntlich spielt der Kreis mit dem Gedanken, die Schulgebäude anzumieten oder sogar zu kaufen, um dort die Paul-Maar-Schule, die Förderschule des Kreises, anzusiedeln. Sie hat ihren Sitz bisher im Hildener Dorotheenheim, das zur Graf-Recke-Stiftung gehört. Allerdings läuft dort im Sommer nächsten Jahres der Mietvertrag aus, so dass der Kreis händeringend auf der Suche nach einem neuen Standort ist.
Ein passender Ersatz wären die frei werdenden Schulgebäude in Haan — zumal zeitgleich mit dem Auslaufen des Mietvertrages auch an der Bachstraße Schluss ist. Sinkende Schülerzahlen und fehlendes Geld für dringend notwendige Investitionen haben das Aus der Einrichtung längst besiegelt.
Bislang war geplant, die meisten Gebäude und die Turnhalle abzureißen und so den Weg für eine Wohnbebauung freizumachen. Nicht nur bei der Stadt, sondern auch bei den Politikern stieß das Interesse des Kreises auf ein positives Echo. „Eine Nutzung für die Paul-Maar-Schule ist tausendmal besser als Wohnbebauung mit Reihen- und Doppelhäusern“, sagte Ute Wollmann (SPD) kürzlich im Schulausschuss.
„Das ist eine hübsche kleine Schule mit einer schönen Außenfläche — genau das Richtige“, sagte Kreis-Schuldezernentin Ulrike Haase. „Zumal die Förderschule für Hilden und Haan zuständig ist und sich der Standort Haan einfach anbietet.“ Zuerst müsse jedoch der Ist-Zustand ermittelt werden, um zu entscheiden, ob das Raumkonzept überarbeitet werden muss. „Im Grunde ging es in unserer Runde um die Konkretisierung des operativen Bereichs“, so Dagmar Formella. „Das heißt: Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Schritte?“ Das beinhalte auch die Zukunft der Halle, die im Fall einer Übernahme saniert werde und sowohl für den Schulsport als auch für Vereine zur Verfügung stehe.
Unterschrieben sei zwar noch nichts, sagte die Haaner Schuldezernentin — auch der vertragliche Inhalt müsse noch festgezurrt werden. Fest stehe aber schon der nächste Termin: Am 1. September soll ein Informationsabend für Lehrer und Eltern stattfinden.
Unter anderem soll es um den Umzug der verbliebenen beiden Klassen von der Bachstraße zur Schwesternschule an der Steinkulle gehen. „Und wir werden deutlich machen, dass die Spielgeräte, die jetzt noch an der Bachstraße sind, ebenfalls mit umziehen“, sagte Formella. Schließlich seien sie zum Teil von den Eltern bezahlt worden. Außerdem gehe es um die Container, die für zwei Schuljahre an der Steinkulle aufgestellt werden müssen, um die Bachstraßen-Kinder aufzunehmen. „Das sind zwar Provisorien, aber keine Blechkisten“, so Formella vorsorglich.