Bildung in Hilden So hoch ist der Unterrichtsausfall in Hilden
<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Hilden </irglyphscale></irwordspace> · Zahlen des Landesbildungsministeriums zeigen, wie viel Unterricht im Schuljahr 2023/24 ausgefallen ist. In Hilden konnte teilweise über ein Drittel des Unterrichts nicht nach Stundenplan erteilt werden. An einer Schule fiel sogar über 10 Prozent des Unterrichts ersatzlos aus.
Zu Beginn des Schuljahres 2023/24 hat das Landesbildungsministerium in Nordrhein-Westfalen die Erhebung der Unterrichtsstatistik Unistat wieder aufgenommen. Schulen in NRW mussten jede Woche Daten über gegebenen oder auch nicht gegebenen Unterricht an die Landesregierung übermitteln. „Mit der Unterrichtsstatistik erhalten wir ein umfassendes Bild des Unterrichtsgeschehens an unseren Schulen“, erklärt die NRW-Schulministerin Dorothee Feller.
Eine Kategorie nennt sich „Unterricht in besonderer Form“
Nach Auswertung der Daten zeigt sich, dass durchschnittlich im gesamten Land 93,8 Prozent der vorgesehenen Unterrichtsstunden erteilt worden sind. Davon wurden 77,5 Prozent des Unterrichts gemäß des Stundenplans abgehalten. 6,2 Prozent fanden als „Unterricht in besonderer Form“ statt. Hierzu zählen unter anderem Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage, Praktika, Wettbewerbe, Schul- oder Sportfeste.
„Dies alles ist ein wichtiger Bestandteil des Schullebens und dem planmäßigen Unterricht im Klassenraum qualitativ gleichzusetzen“, weist das Ministerium hin. Weitere 8,1 Prozent wurden als Vertretungsunterricht durchgeführt. Außerdem fand in 1,6 Prozent der Stunden Unterricht in einem anderen Fach statt. Distanzunterricht spielt nach der Pandemie kaum noch eine Rolle (0,4 Prozent). Den Unterrichtsausfall beziffert das Ministerium mit 4,8 Prozent aller Stunden. In der gymnasialen Oberstufe werde zudem überwiegend auf das Eigenverantwortliche Arbeiten (EVA) gesetzt.
Wenn man sich die Statistik der Schulen in Hilden anschaut, stechen gleich sechs Bildungseinrichtungen heraus – aus unterschiedlichen Gründen.
An der Wilhelm Busch Grundschule fand im Schuljahr 2023/24 nur 62,4 Prozent des erteilten Unterrichts gemäß Stundenplan statt. Landesweit lag dieser Wert bei den Grundschulen bei 80,2 Prozent. Jedoch fiel auch nur 1,6 Prozent des Unterrichts aus. Im Vergleich dazu waren es in NRW durchschnittlich 3 Prozent. Der Grund: Unterricht in besonderer Form wie beispielsweise durch Klassenfahrten oder Projektunterricht (13 Prozent) und durch Zusammenlegung, Aufteilung oder Mitbetreuung von Lerngruppen (9,2 Prozent) wurden überdurchschnittlich gegeben. Auch Vertretungsunterricht wurde in 13,8 Prozent der planmäßigen Unterrichtsstunden eingesetzt.
Ein positives Beispiel in der Statistik zeigen die Zahlen der Astrid-Lindgren Grundschule. Dort wurden in dem untersuchten Schuljahr 88,8 Prozent der Stunden nach dem Stundenplan abgehalten. In 3,5 Prozent der Stunden wurde der Unterricht in besonderer Form erteilt, 6,3 des Unterrichts wurden durch Vertretungslehrer geführt. Dementsprechend liegt die Anzahl der Stunden, die ersatzlos ausgefallen sind bei unter 1 Prozent.
Den höchsten Anteil an Unterrichtsausfall aller Grundschulen im Schuljahr 23/24 verzeichnete die Grundschule am Elbsee. 8,6 Prozent aller Stunden sind dort ersatzlos ausgefallen (Landesschnitt der Schulform: 3 Prozent). Zwar konnten 78,4 Prozent der Stunden gemäß Stundenplan stattfinden, jedoch auch nur weitere 8,3 Prozent der Stunden durch Vertretung stattfinden – beide Prozentzahlen liegen unter dem landesweiten Ergebnis.
Landesweit fanden an Förderschulen im beobachteten Schuljahr durchschnittlich 79 Prozent der Stunden statt, in Hilden jedoch nur 69,6 Prozent. Auch der Unterricht in besonderer Form wurde nur in 3,3 Prozent der Unterrichtsstunden erteilt – bei Förderschulen landesweit waren es durchschnittlich 6,2 Prozent. Hingegen wurden 12,2 Prozent der Stunden vertreten. 8,4 Prozent der Stunden fielen ersatzlos aus.
An der Marie-Colinet Sekundarschule fand mit 74,4 Prozent zwar mehr Unterricht statt, als durchschnittlich an anderen Schulen der gleichen Form im Land (73,3 Prozent). Jedoch fielen auch 10,2 Prozent der Stunden aus. An anderen Schulen gleichen Typs waren es durchschnittlich nur 5,3 Prozent.
Bei den Gymnasien gibt das Ministerium jeweils eine Statistik für die Sekundarstufe 1 und 2 heraus. In der Sek 1 fand am Hildener Helmholtz Gymnasium 78 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan statt. Weitere 8,1 Prozent wurde als Unterricht in besonderer Form abgehalten. 7,3 Prozent der Stunden wurden als Vertretungsunterricht umgesetzt, 6,2 Prozent der Stunden fielen aus.
In der Sek 2 wurde 77,1 Prozent des Unterrichts nach Stundenplan erteilt. 3,2 Prozent wurde in besonderer Form abgehalten. Ein großer Unterschied zeigt sich beim Vertretungsunterricht. In der Oberstufe wurden nur 0,2 Prozent der Stunden vertreten, es sind aber auch nur 1,4 Prozent ausgefallen. Grund dafür: In 17,6 Prozent der Stunden arbeiteten die Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich mit zur Verfügung gestellten Aufgaben. Dieses Prinzip gibt es nur in der Oberstufe.