Bürger protestieren gegen Baumfällungen in der Altstadt
Eine Bürgerinitiative hat an zwei Tagen mehr als 1000 Unterschriften für den Erhalt der Akazien gesammelt.
Monheim. Als Herbert Happe von den Plänen der Stadt erfuhr, war er entsetzt. 17 Bäume sollen für die Neugestaltung der Altstadtplätze weichen — ebenso wie der mit Efeu überwucherte „Triumphbogen“, der für viele Monheimer im Laufe der Jahre zu einer Art Wahrzeichen des urigen Kneipenviertels geworden ist. „Wir wollen erreichen, dass die Verantwortlichen ihre Pläne überdenken“, sagt Happe. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Karin Kalder macht er sich für den Erhalt der Kugelakazien stark.
„Uns ist klar, dass der Ratsbeschluss steht und es für diese Aktion eigentlich zu spät ist“, sagt der 67-Jährige. „Aber vielleicht beschäftigen sich Verwaltung und Politik doch noch einmal mit den Einwänden und Bedenken aus der Bürgerschaft.“
Die von Happe und Kalder ins Leben gerufene Initiative hat bereits mehr als 1000 Unterschriften gesammelt — und das sei erst der Anfang, wie Happe betont. „Wir waren zweimal etwa fünf Stunden unterwegs und die Resonanz war überraschend hoch“, ist Kalder erfreut: „Das geht querbeet durch alle Bevölkerungsgruppen.“
Den beiden Monheimern geht es vor allem darum, den besonderen Charme der Altstadt zu erhalten. Ihrer Ansicht nach tragen die Bäume erheblich zur Attraktivität des historischen Stadtkerns bei.
Auch der 1991 aufgestellte „Triumphbogen“ soll der neuen Gestaltung weichen, um eine Sichtachse zum ebenfalls im Umbau befindlichen Landschaftspark Rheinbogen zu schaffen. Die „Maatplatzjecke“ waren laut Stadtarchivar Michael Hohmeier damals die treibende Kraft hinter der Installation des Bogens. Anlass war das Ende der Pflasterarbeiten in der Altstadt.
Im Zuge der Neugestaltung der Plätze Kradepohl und Alter Markt soll eine neue Pflasterung her. Die Suche nach dem passenden Material ist mittlerweile vorbei. Planer und Gestaltungsbeirat haben sich auf den Naturstein Grauwacke geeinigt — einstimmig, wie Thomas Waters betont.
„Wir nehmen ja nicht völlig willkürlich die Bäume weg“, betont der Stadtplaner mit Blick auf die Bürgerinitiative. Es sei zwar richtig, dass die Kugelakazien gefällt würden, allerdings sei zumindest in dem Bereich Spielmann, Jugendcafé und Zollhäuschen Ersatz geplant. Demnach sollen einige neue Bäume mit hohen Kronen gepflanzt werden. Die Akazien am Biergarten „Zur Altstadt“ fallen ersatzlos weg: „Die Bäume sind ohnehin an der Grenze ihrer Lebenserwartung“, sagt Waters.