Hilden: „Danke für Ihre Fürsorge“

Das Angebot des Seniorenbüros für hochbetagte Hildener ist auf eine außergewöhnlich gute Resonanz gestoßen.

Hilden. "Ich freue mich, dass Sie sich um alte Menschen kümmern", "Ich danke herzlich für das Angebot", "Danke für Ihre Fürsorge", "Ich danke Ihnen sehr für Ihr nettes Schreiben", "Vielen Dank - diese Benachrichtigung ist eine gute Sache": Die Mitarbeiter im Hildener Sozialamt trauten ihre Augen kaum, als sie in den vergangenen Tagen die Post durchsahen und all die Zeilen lasen, die ihnen Hildener Senioren geschickt hatten.

"Wir waren richtig baff", sagt Jürgen Twistel. "Diese positive Resonanz übertraf alle unsere Erwartungen." Der Sachgebietsleiter im Amt für Soziales und Integration kann es noch gar nicht fassen: 890 Senioren hatte die Stadt Ende Mai/Anfang Juni angeschrieben und gebeten, einen kurzen Fragebogen über ihre Lebenssituation auszufüllen und ins Rathaus zurückzusenden.

"Die Leute haben uns 450 ausgefüllte Fragebögen zurückgeschickt. Und täglich werden es mehr." Das ist aber noch nicht alles: Die Senioren beließen es nicht beim Ankreuzen, sondern setzten durchweg ein paar freundliche Zeilen darunter. "Das hat uns natürlich besonders gefreut und bewegt", so Twistel.

Zielgruppe der Fragebogenaktion waren all jene Hildener, die das 85. Lebensjahr überschritten haben und noch zu Hause wohnen. Denn genau ihnen, so Twistel, sollen auf diese Weise ein zusätzlicher Service und die Möglichkeit zu mehr Lebensqualität in den eigenen vier Wänden geboten werden. So wollte die Stadt wissen, ob die Senioren allein oder in einer häuslichen Gemeinschaft mit Familienangehörigen leben, und ob sie einen Hausbesuch wünschen.

"Viele der alten Herrschaften leben noch allein und versorgen sich selbst", sagt Twistel. "Manche haben natürlich das Glück, noch Ehemann oder Ehefrau an der Seite zu haben. Das sind dann diejenigen, die sich zwar über unser Angebot freuen, es aber nicht in Anspruch nehmen."

Anders sehe das bei den etwa 100 Senioren aus, die sich einen Hausbesuch wünschen. "In diesen Fällen sind wir sofort nach den ersten Posteingängen aktiv geworden", so Twistel. "Dabei ging es zum Beispiel um das Beantragen von Pflegestufen, die Wohnberatung oder um Kontakte zur Nachbarschaftshilfe Hilden aktiv."

Der Erfolg, den Hilden mit ihrem Projekt "Ü 85" feiert, hat sich mittlerweile herumgesprochen. So fragte bereits die Stadt Düsseldorf nach. "Sie wollten wissen, wie wir das gemacht haben", schmunzelt Twistel. "Als dort schon mal eine derartige Aktion lief, war die Resonanz wohl gleich null."