Hilden: Existenzgründer sind etabliert

Jung-Unternehmern wird seit zehn Jahren im Hildener Gründungszentrum der Weg in die Selbstständigkeit erleichtert.

Hilden. Die drei Buchstaben "ppp" stehen für "public-private-partnership". Solch eine öffentlich-private Partnerschaft gibt es seit zehn Jahren zwischen der Stadt Hilden und der Firma W. Bauermann & Söhne. In deren Gewerbepark-Süd entstand seinerzeit das Hildener Gründungszentrum(HGZ). Dort wird Existenzgründern durch einen städtischen Mietzuschuss der Start in die Selbstständigkeit erleichtert.

Wolfgang Schneider (46) hat diese Chance genutzt. Nachdem er zwölf Jahre lang eine Schreinerei in Düsseldorf geleitet hatte, wollte er seinen eigenen Betrieb gründen. "In Düsseldorf habe ich nichts Passendes gefunden", erinnert sich der Schreiner-Meister an die Anfänge seiner Selbstständigkeit, die ihn vor zehn Jahren nach Hilden führten. Im Gründungszentrum fand er nicht nur "eine schöne und moderne Halle", auch der Mietzuschuss kam ihm sehr gelegen: "Eine neue Schreinerei zu gründen kostet viel Geld." Bis zu 250000 Euro allein für die Maschinen. "Da hat mir die geringere Miete etwas Luft verschafft", so Schneider.

Auch Michaela Stapelmann(41) und Frank Happel(42) erinnern sich gern an ihren "guten Start im Gründungszentrum". Dort waren sie vor zehn Jahren mit ihrem Fachhandel für Berufskleidung die ersten Mieter. Fünf Jahre später waren sie dann auch die ersten Jung-Unternehmer, die sich mit ihrer Firma "Safety First" außerhalb des Gründungszentrums nach neuen Geschäftsräumen umschauten. Die haben sie an der Agnes-Pockels-Straße gefunden.

Beide Unternehmen stehen exemplarisch für die mehr als 20Existenzgründer, die seit zehn Jahren im Gewerbepark an der Hofstraße in die Selbstständigkeit gestartet sind. "Und alle haben sich erfolgreich entwickelt", sagt Hans-Jürgen Braun, Gesellschafter des Gewerbeparks. Als Beleg führt er die Entwicklung bei den Arbeitsplätzen der Unternehmen an: Von ursprünglich 15Beschäftigten beim Start ist die Zahl inzwischen auf rund 50 gestiegen.

Auch der Schreiner hat schon früh einen Gesellen eingestellt - und er bildet Lehrlinge aus. Seinen Mietvertrag hat er jüngst verlängert. Und er hat weitere Lagerhallen im Gewerbepark angemietet. Dort haben sich auch andere ursprüngliche HGZ-Mieter angesiedelt. "Man hilft sich gegenseitig", beschreibt der Schreiner den Umgang miteinander.

Auch zu "Safety First" gibt es gelegentlich noch Kontakte. Ihre Kunden haben Stapelmann und Happel zwar überwiegend außerhalb des Gewerbeparks gefunden, doch für sie hatte das Gründungszentrum einen anderen, unschätzbaren Wert: "Das Wissen, nicht allein auf weiter Flur zu stehen", so Stapelmann. Das beruhigte die Nerven, wenn es mal nicht ganz so gut lief.