Hilden: Stelzenbau sorgt weiter für Wirbel

In der Schmierenkomödie um den Stelzenbau ist die Aufführung noch nicht beendet.

Hilden. Der letzte Vorhang ist noch nicht gefallen. Das politische Theater um die Bebauung des Geländes hinter dem Alten Helmholtz, Gerresheimer Straße 20, geht weiter. Applaus dürfen die Darsteller dafür allerdings nicht erwarten. Schon jetzt gibt es Pfiffe aus dem Publikum. Zum Inhalt des Stückes in acht Akten:

Um die Sanierung des Alten Helmholtz refinanzieren zu können, soll das Hintergelände des Weiterbildungszentrums an der Gerresheimer Straße 20 vermarktet werden. Der mit viel Mühe aufgestellte Bebauungsplan wird Anfang des Jahres vom Oberverwaltungsgericht Münster beanstandet - und damit nichtig.

Nach dem Desaster vor Gericht kippt die Ratsmehrheit. Die CDU wechselt ins Lager der Bebauungsgegner (Bürgeraktion und Grüne). Die will nun mit äußerst knapper Mehrheit eine Grünfläche und Parkplätze auf dem Gelände anlegen. Auch die Pläne von Anwohnern, die ihr Hinterland bebauen möchten, sind damit hinfällig.

Weil CDU-Ratsmitglied Ralf Bommermann in Urlaub weilt, haben die Bebauungsgegner keine Mehrheit mehr. Die geheime Abstimmung im Stadtrat endet unentschieden. Die von CDU, Bürgeraktion und Grünen gewünschte Grünfläche ist damit ebenso abgelehnt wie der Antrag von SPD, FDP und dUH, den Bebauungsplan erneut ins Verfahren zu bringen.

Um die Entscheidung über das weitere Vorgehen in die nächste Ratssitzung - wenn Bommermann zurück ist - zu vertagen, meldet die Bürgeraktion weiteren Beratungsbedarf an, weil sie noch im Gespräch mit den Anwohnern sei, die man nicht vor vollendete Tatsachen stellen wolle. Unentschieden, Antrag abgelehnt.

Die politischen Gegner prügeln verbal aufeinander ein. Jeder spricht dem anderen den Sachverstand ab, unterstellt ihm ein verwerfliches Verhalten. Schmierenkomödie.

Ein Anwohner - und Besucher der Ratssitzung staunt nicht schlecht, als er hört, dass es Gespräche mit ihm geben soll. Davon weiß er nichts. "Unwahrheit", "versuchte Manipulation und Täuschung des Rates" und ein "übles Spiel" wirft er der Bürgeraktion öffentlich vor - und teilt dies dem Fraktionsvorsitzenden per Mail auch schriftlich mit.

Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: "Wenn durch meine Wortwahl (Taktik) im Zusammenhang mit meinem Vertagungsantrag der Eindruck entstanden sein sollte, ich hätte Gespräche mit Bürgern nur vorgeschoben, dann bedauere ich das sehr. Diese Wortwahl war fahrlässig und ließ breiten Raum für Missverständnisse."

Erst nächstes Jahr sind die Kommunalwahlen. Das Thema kommt wieder auf die Tagesordnung - Ende offen...