Langenfeld: Stele strahlt zum ersten Mal

Rund 500 Zuschauer wollen live miterleben, wie das Kunstwerk des bekannten Bildhauers Heinz Mack im Dunkeln wirkt.

Langenfeld. Volksfeststimmung vor der Sparkasse. An die 500 Gäste wollen dabei sein, als die Stele des renommierten Künstlers Heinz Mack (77) am Freitagabend enthüllt wird. Die Stadt spendiert dazu Sekt und Weißwein - kostenlos.

Das 60-jährige Bestehen Langenfelds und die Entschuldung zum 3. Oktober lässt sich die Stadt erneut etwas kosten. 18.35 Uhr war es so weit, dass Bürgermeister Magnus Staehler (CDU), Sparkassen-Direktor Lothar Marienhagen und der Hubarbeitsbühnenfahrer Karl-Heinz Frede aus Pulheim die Bühne etwa 17 Meter in die Höhe bewegten, um den weißen Stoff, der die Skulptur verhüllt hatte, zu den Klängen von "Spiel mir das Lied vom Tod" abzustreifen. Applaus brandet auf, als das Kunstwerk entblättert im hellen goldenen und violetten Licht erstrahlt.

"Das ist richtig schön", sagt Heinz Mack ergriffen. "Ich habe einen Riesenschreck bekommen, als Anfang September die Stele abstürzte, Gott sei Dank habe ich ein starkes Herz. Das ist für mich ein ganz großer Tag."

"Großer Vertikaler Rhythmus" heißt das Kunstwerk. Damit kann nicht jeder etwas anfangen. "Himmelssäge", "Der lange Magnus" wird das Werk schon despektierlich genannt. Künstler Mack findet das unangemessen. "Mit meinem Titel habe ich alles ausgedrückt."

Mack schaut begeistert gen Himmel, betrachtet das Tonnen schwere Werk. "Kunst im Freien kommt immer besser zur Geltung, als in geschlossenen Räumen", sagt er.

Leon (10) hat mit seiner Mutter schon die Mack-Ausstellung besucht und ist so auf die Enthüllung der Stele aufmerksam gemacht worden. "Wir sind aus Grevenbroich gekommen und ganz begeistert", sagt Mutter Julia. Renate R. (69) lebt seit 50 Jahren in Langenfeld.

"Das ist ein schönes Kunstwerk für das Zentrum", freut sie sich. Und Benjamin H. (24) räumt ein, dass er sich die Stele nicht so schön vorgestellt hatte. Nur einer ist noch höher als die funkelnde 16-Meter-Stele: Der nahe Turm von St. Josef überragt das Kunstwerk um etliche Meter.