Langenfeld: Große Gesten – große Schau: „Luca Toni“ in der Markthalle

Im Werben ums Publikum geht der Schauplatz neue Wege. Matthias Knop gab Langenfeldern spaßige Kostproben.

Langenfeld. Natürlich, wenn einer wie Luca Toni unvermittelt in der Markthalle auftaucht, dann zücken die Leute rasch ihr Mobiltelefon, um Fotos zu machen. Einen solchen Stürmerstar sieht man schließlich nicht alle Tage.

Sabine Trezack jedenfalls war "ganz begeistert" vom Weltmeister in Diensten des FC Bayerns. Und als der Italiener später Edelgard Köhler mit den zärtlich dahin gehauchten Silben "Mama!" begrüßte, war auch diese Langenfelderin "regelrecht hingerissen" von der Charmeoffensive. Als Toni dann Kuchen in Hörnchen mit Schlagsahne als besondere Delikatesse anbot, gab es kein Halten mehr.

Dass es sich bei dem Mann mit den sexy Waden im rot-weiß gestreiften Trikot nicht um den echten Luca Toni, sondern den wahren Matthias "Matze" Knop handelte, störte kaum. Der Mann, der einst als "Supa Richie" seine Karriere begann, gastiert jetzt mit seinem neuen Programm "Meine Nerven möcht’ ich haben" im Schaustall. Der Auftritt in der Markthalle gab einen Vorgeschmack auf die Show.

"Finanzkrise, Klimawandel, Deutsche Bahn - da geht kabarettistisch immer etwas", erklärt Matze Knop, der schon mit fünf Jahren verkündet hatte, "ich werde Rudi Carrell". Vielleicht lag es an der Trainertätigkeit seines Vaters, der als Übungsleiter den Brüdern Karl-Heinz und Michael Rummenigge in Lippstadt Bälle vor die Füße rollte, dass Matze Knop sein Berufsziel änderte und den Sport mehr in den Fokus seiner Betrachtungen rückte. Nun hat er neben dem Kaiser Franz auch Jürgen Klopp und eben Luca Toni im Repertoire.

"Toni ist ein typischer Italiener - große Gesten, große Schau", das spielt sich quasi von alleine. Auch der "Beckenbauer liegt mir", allerdings dauert die Maske mit Glatze und Altersflecken kleben gute anderthalb Stunden. "Parodien sind aber nur ein Teil des Programms", sagt der 34-Jährige.

Er ist den Geheimnissen der Republik auf der Spur und gibt Antworten auf die Fragen, warum auch Männer beim Radfahren einen Helm tragen müssen, was es mit Schwangerschaften auf sich hat ("in jedem siebten Cheeseburger ist ein befruchtetes Ei") und warum er gerne den Winterurlaub in Kitzbühl verbringt: "Ich mag die Schweiz."

Und immer wieder kommt der Fußball ins Spiel. Beim Insel-Hopping "auf Griechenland" wird natürlich König Otto Rehaklis thematisiert, auch das Karriereende des Titans Oliver Kahns bleibt nicht unbesprochen. "Die Quintessenz: Man hat es nicht leicht. Aber man muss die gute Laune bewahren."

Und dass er hierfür einige probate Mittel in petto hat, davon konnten sich beim Kurzauftritt in der Markthalle schon einige Langenfelder selbst überzeugen.