Hilden: SKFM droht Obdachlosigkeit

Die Suche nach einem Ausweichquartier für die Zeit nach dem Abriss des Reichshofes war bisher erfolglos.

Hilden. Allmählich wird die Zeit knapp. Mit jedem Tag, den der Abriss des Reichshof-Gebäudes an der Gabelung näher rückt, werden die Sorgenfalten bei Hubert Bader (46) tiefer. "Es wird eng", sagt der Dienststellenleiter des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM), denn voraussichtlich im Frühjahr 2010 verliert sein Ortsverband seine Räume.

Die Kleiderkammer und die Begegnungsstätte für psychisch Kranke im Reichshof, die Geschäftsstelle in der Kaplanei, die weitere Geschäftsstelle und die Tafel im Jugendheim von St. Jacobus - alles wird im Zuge der Umgestaltung des Reichshof-Geländes hinter der Jacobus-Kirche abgerissen.

Die Suche nach einem Ausweichquartier wird in Zusammenarbeit mit dem Pfarrverband fieberhaft vorangetrieben - bisher allerdings ohne Erfolg. Einige Zeit hoffte Bader darauf, das leer stehende Kolpinghaus an der Kirchhofstraße nutzen zu können. Doch diese Hoffnung scheint sich zu zerschlagen. Die Sanierung des Gebäudes, die mehr als eine Million Euro kosten würde, liegt laut Bader "in einer Größenordnung, die das Erzbistum nicht aufbringen kann". Sie ist zu teuer.

Noch hat der Dienststellenleiter die Hoffnung auf das Kolpinghaus nicht aufgegeben. Allerdings kann er nur dann noch auf diese für ihn ideale Lösung hoffen, wenn sich ein Mit-Investor findet, der den großen Saal im ersten Obergeschoss und die komplette zweite Etage nutzen möchte. Findet sich kein Partner, "müssen wir uns wohl von dem Gedanken verabschieden, alles in zentraler Lage und unter einem Dach anbieten zu können", so Bader.

Da der SKFM die ortsüblichen Mieten in Innenstadtlage nicht zahlen kann, ist er auf die Mithilfe des Pfarrverbandes angewiesen. Der könnte seinem Sozialdienst aber nur in einer eigenen Immobilie eine günstige Miete anbieten. Die rund 200 Quadratmeter Büro- und Beratungsräume, 30 bis 40 Quadratmeter für das Lager mit einem mittleren bis großen Saal für die Tafel sowie 80 bis 100 Quadratmeter für die Kleiderkammer gibt es aber weder in St. Jacobus, noch in St.Konrad oder in St. Marien. Einzig in St.Johannes wäre Platz. "Aber das ist weit weg", sagt Bader.

Bei einem Umzug in den Hilden Westen stellt sich für den Dienststellenleiter die Frage, ob das SKFM-Angebot dann noch die nötige Akzeptanz findet. Schließlich kümmert sich sein Verband vornehmlich um Menschen aus sozial schwierigen Verhältnissen, "und die können sich nicht mal eben ins Auto setzen und quer durch die Stadt fahren". Und auch seinen ehrenamtlichen Helfern möchte Bader diesen Aufwand ersparen.