Langenfeld: 60 Jahre Stadt – in Dokumenten und Rechenbeispielen
Das Kulturelle Forum beleuchtet die Entwicklung der jungen Stadt an alter Straße seit 1948.
Langenfeld. "Rentenreif" sei Langenfeld mit seinen 60 Jahren noch lange nicht, scherzte Bürgermeister Magnus Staehler(CDU), bei der Eröffnung der Ausstellung "60 Jahre Stadt Langenfeld" im Kulturellen Forum an der Hauptstraße. "Im Gegenteil, Langenfeld ist lebendiges Mittelzentrum."
Um das zu werden, habe es vieler Weichenstellungen in den sechs Jahrzehnten der Stadtgeschichte bedurft. Angefangen bei der Beharrlichkeit des allerersten Bürgermeisters, Karl Aschenbroich, durch die Beantragung der Stadtrechte einer Eingemeindung nach Düsseldorf zuvor zu kommen.
Die Veränderungen werden in der Ausstellung im Freiherr-vom-Stein-Haus vor allem aus Verwaltungssicht skizziert. Alte Flächennutzungspläne, Kanal- oder Stadtpläne sind dort hauptsächlich zu sehen. Die historische Rechentafel und die Grundausstattung eines Schülers von 1948 - ein Stück Brennholz, Löffel und Schüssel für die Schulspeisung - gehören zu den wenigen Objekten der Schau.
Ein ganz besonderes Schätzchen - obwohl mit Abstand am unscheinbarsten - ist das offizielle Dokument, mit dem Langenfeld schriftlich das Stadtrecht verliehen bekam. Alle Bedingungen waren damals erfüllt: Man hatte Elektrizität, ein Gas- und ein Wasserwerk, eine Müllabfuhr, eine Teilkanalisation, eine Feuerwehr und Schulen. "Aber was gab es für Beschwerden, als in den 50er Jahren das Kanalsystem ausgebaut werden sollte und wie groß war das Kopfschütteln, als der Rathausbau in den 70er Jahren außerhalb des damaligen Zentrums erfolgte", so Angelika Berenbrink, stellvertretende Leiterin des Kulturellen Forums.
Einzelne Thementafeln behandeln etwa die kulturellen Meilensteine Langenfelds, wie die Entstehung des Kulturamts 1948, die Einweihung der "Rex-Lichtspiele" oder die erste Vorstellung des Stadtensembles 1987 in der Kulturfabrik (Schaustall).
Außerdem ist die Urkunde zu sehen, die den ehemaligen Bürgermeister Hans Litterscheid (CDU) als Ehrenbürger ausweist. Und die Amtskette, die zur Ausstellungseröffnung aber nicht um Staehlers Hals hing, sondern sicher hinter Glas ruhte. Für Alteingesessene bietet die Schau die Chance, in Erinnerungen zu schwelgen. Neubürger können bis zum 19. Oktober studieren, wie sich die Stadt entwickelt hat.