Langenfeld: Wasserspiele für den Marktplatz

Weniger Bäume, eine breite Marktterrasse und computergesteuerte Fontänen in der Platzmitte sehen die drei Planentwürfe vor.

Langenfeld. Was haben der Bundesplatz der Schweizer Hauptstadt Bern und der Langenfelder Marktplatz gemeinsam? Bis dato nur, dass auf beiden zweimal pro Woche der Markt stattfindet. Nach der Neugestaltung des Langenfelder Platzes deutet sich ab 2009 eine weitere Parallele an: comptergesteuerte Fontänen von bis zu vier Metern Höhe, die in den Boden eingelassene Strahler auch bei Dunkelheit zum Postkartenmotiv machen.

Jeder der drei Entwürfe, die Stadtplaner Siegfried Czock (Düsseldorf) jetzt etwa 100 Langenfeldern sowie den Mitgliedern des Bau- und des Planungsausschusses vorstellte, beinhalten diese Wasserspiele für die neue Mitte des Platzes.

Für Kinder dürfte das Umhertollen zwischen den ebenerdig im Quadrat oder spiralförmig angeordneten 30 Wasserdüsen, ein Riesenspaß sein. Der "Brunnen" hat auch einen praktischen Vorteil: Er lässt sich an Markt- und Kirmestagen einfach abschalten.

Ohne viel Mühe auf und abbauen ließe sich in der Mitte auch die Konstruktion für ein kreisrundes Zeltdach mit 35 Quadratmetern Durchmesser, das für Veranstaltungen gedacht ist. Auch für eine 20 mal 25Meter große mobile Eislauffläche ist Platz.

Eine weitere Gemeinsamkeit der drei Varianten ist, dass der heute zu schmale Fußweg auf der Nordseite zu einer bis zu 700 Quadratmeter großen Marktterrasse mit gerundeter vierstufiger Freitreppe zur Mitte hin geöffnet wird. Derzeit stehen dort nur 150 Quadratmeter - auch für den Eisgenuss unter freiem Himmel - zur Verfügung.

Die breiten Stufen der für Czock "tollen Kante" im Entwurf mit kreisrund und grau gepflastertem Zentralbereich (Entwurfskizze) seien als Sitzgelegenheiten für Jugendliche ideal zum "Chillen" - sprich Abhängen. Dieser Gestaltungsansatz gefiel den Politikern erst einmal am besten.

Die dritte Entwurfsparallele stieß dagegen erst bei einem Bürger und dann bei den Grünen auf Kritik: "Ich finde es schade, wenn die Bäume am westlichen Rand verschwinden würden. Warum? Die machen den Platz doch erst sympathisch. Unser Marktplatz wird entlaubt", sagte der Langenfelder. Günter Herweg hatte genau nachgezählt: "Von 31 Bäumen sollen 18verschwinden, das ist mehr als bloßes Auslichten", sagte der Grüne.

Planer Czock will die meisten Scheinakazien fällen und Barrieren wie Hochbeete und Steinmäuerchen entfernen lassen, "um den Platz großzügiger zu gestalten". "Die Verdichtung von Großgrün ist da kontraproduktiv", fügte er in Bürokraten-Deutsch hinzu.

Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) hatte sich beim Start der Beteiligung ein "öffentliches Wohnzimmer für alle" gewünscht. Lehrerin Beate Domdey-Fehlau, die mit Metzmacher-Schülern an der Ideenentwicklung beteiligt war, vermisste bei Czock Aussagen, wie das gelingen soll. "Wo finden sich Jugendliche, Familien und Senioren wieder?", fragte sie. Czock erwiderte, dass er sich an das in Bürgerforen und Workshops mit Betroffenen erstellte Anforderungsprofil gehalten habe.

Er wolle die Randbereiche mit mehr Sitz- und Spielmöglichkeiten aufwerten, ein "Handelszentrum mit Aufenthaltsqualität" sschaffen. Dafür stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung.