Kein Eis und keine Pommes für Langenfelder Freibad-Gäste

Der Betreiber SG Langenfeld hat noch keinen Eiswagen oder Imbissbetreiber für das Freibad gefunden.

Foto: Thome

Langenfeld. Sonnenschein und endlich ein bis zum Abend geöffnetes Langenfelder Freibad: Die dreiköpfige Familie hatte sich an Fronleichnam auf einen langen Schwimm- und Liegewiesentag eingestellt — bis der Magen knurrte. Pommes, Limo oder Eis? Fehlanzeige, es gibt keinen Imbiss- und Getränkestand, stellten die Drei fest. Und der Weg durch den Kassenzugang mit Stempel auf dem Handrücken zum SGL-Bistro Sports Life erübrigte sich auch, weil es am Feiertag geschlossen war. „Gott sei Dank haben wir im Bad zufällig Freunde getroffen, die Kekse dabei hatten“, sagte ein Familienvater, als er seinem Ärger Luft machte. „Das ist doch ein Armutszeugnis fürs Freibad. Wie kann das sein, dass es dort überhaupt nichts zu kaufen gibt?“

Für die Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL), die das städtische Freibad betreibt, räumte deren Vorsitzender Martin Bock den Versorgungsmangel ein: „Wir bedauern das und hatten alles versucht, bis zum Saisonstart im Mai einen mobilen Imbissstand oder wenigstens einen Eiswagen zu bekommen, aber es war niemand zu finden.“ Die SGL sei um eine baldige Lösung des Problems bemüht und bitte bis dahin um Verständnis.

In der letztjährigen Freibadsaison hatte SGL-Bistro-Pächter Marijo Miocic parallel solch einen Imbissstand im Freibad betrieben. „Aber nach viereinhalb Jahren verlasse ich das Sports Life aus privaten Gründen zum 30. Juni“, sagt der 32-Jährige.

Ein Badegast

Und weil das schon seit vielen Monaten feststand, habe er für diese Freibadsaison keinen mobilen Stand wie im Vorjahr mehr gemietet oder gar gekauft. Der ursprüngliche Kiosk ist seit dem jüngsten Umbau des SGL-Zentrums in einen Bürotrakt umgewandelt worden. Mit Blick aufs Wochenende und die angekündigten heißen Tage danach versprach Miocic aber, dass das Bistro bis Ende des Monats auch für Freibadgäste täglich geöffnet sei.

„Wir hoffen, bis Ende nächster Woche eine für die Badegäste zufriedenstellende Lösung präsentieren zu können“, kündigte SGL-Vorsitzender Martin Bock an. Eine solche sei nur in Verbindung mit neuen Pächtern des Bistros Sports Life möglich. „Allein für einen Imbissstand haben wir seit Jahresbeginn nur Absagen bekommen“, berichtet Bock. Den in der gesamten Region kontaktierten Besitzern solcher mobilen Verpflegungsstände seien die zehn bis zwölf sonnigen Tage mit großem Besucherandrang im Freibad zu wenig, „an denen der Laden richtig brummt“. Personal- und Betriebskosten müssten schließlich auch an mauen Tagen beglichen werden, an denen sich nur etwa 200 Besucher im Bad tummeln und kaum etwas verzehren.

Bock: „Da melden sich die Imbissbudenbesitzer lieber längerfristig bei Stadtfesten an, von denen es ja in der Region reichlich gibt. Da verdienen sie immer gut. Bei uns nur an sonnigen Tagen.“

Trotz mehrfacher Vorstöße sei nicht einmal ein Eiswagen für einen Standplatz im Schwimmbad an der Langforter Straße zu gewinnen gewesen. „Die fahren lieber ihre ganz normale Route ab.“ Bock zufolge schließt der Vertrag mit dem neuen Pächter des Bistros Sports Life einen Imbissstand auf dem Freibadgelände ein. Allerdings könne der Verein den Wirtsleuten die Öffnungszeiten nicht vorschreiben.

„Wir wollen zufriedene Badegäste haben und denken, dass wir das bis Ende nächster Woche hinbekommen. Bis dahin raten wir, eine mit Imbiss und Getränken gefüllte Kühltasche mitzubringen.“

Der eingangs genannte Familienvater vermutet, „dass sich Pizza-Lieferanten im Freibad zurzeit eine goldene Nase verdienen. Die kamen am Donnerstag im Zehn-Minuten-Takt“.