Monheim: Rheinbogen - Weites Land der Diskussionen
Bei der Bürgeranhörung im Ratssaal erläuterte die Stadt am Dienstagabend ihre Pläne. Dabei gingen die Meinungen einmal mehr zum Teil erheblich auseinander.
Monheim. Da wollen die Stadtplaner nach eigenem Bekunden den Monheimern mal etwas richtig Gutes tun - und die Bürger wollen nicht so recht mitspielen. Oder korrekter: Die Meinungen gehen kräftig auseinander. So geschehen am Dienstagabend bei der Informationsveranstaltung zum Landschaftspark Rheinbogen im Ratssaal. Zwar waren nur 40 Interessierte gekommen. Aber die Diskussion war lebhaft.
Da wurde vom Rathaus die Werbetrommel für eine Umgestaltung nördlich der Marienburg bis zum Rheinstadion im Deichhinterland gerührt. Aber mehrfacher Bürgerkommentar: "So wie es da ist, ist es wunderschön. Also sollte man es auch so lassen."
Zur Erinnerung: Nach Interpretation der Stadt soll der Rheinbogen in besagtem Bereich zu einem Freizeit- und Landschaftspark entwickelt werden, der die Grün-, Spiel- und Sportanlagen ergänzt und mit dem Marienburgpark verzahnt. Allerdings fühlt sich der am Werth ansässige Reitverein regelrecht überplant. Tatsächlich gab es ein Gespräch, den rund 130 Mitgliedern eine Umsiedlung schmackhaft zu machen. Die fühlen sich aber nicht ernst genommen.
Während Stadtplaner Thomas Waters sich geheimnisvoll gab, die alternativen Standorte bei der Bürgeranhörung nicht nennen wollte, waren die Reiter gesprächiger: "Von vier Vorschlägen kommt für uns nur ein Areal auf Höhe der Marienburg nahe dem Deich in Frage."
Die Pferdefreunde bekamen von Anwohnern Rückendeckung. "Ich habe mit dem Verein nichts zu tun. Aber die Anlage da ist doch schön und mir wesentlich lieber als eine Indoor-Halle", meldete sich ein Vater zu Wort.
Damit wurde ein weiteres kritisches Thema angesprochen. Denn die Pläne sehen tatsächlich auch die Möglichkeit einer Halle nach dem Vorbild des Langenfelder Oki Doki oder des Hildener Trampolino vor. Waters betonte allerdings, dass dieses Projekt keinerlei Vorrang habe. "Wenn es überhaupt realisiert wird, dann mit einem privaten Betreiber. Das letzte Wort hat der Stadtrat."
"Wenn der Rheinbogen zum Freizeitpark wird, haben die Tiere bei Hochwasser keine Rückzugsmöglichkeit mehr", gab es weitere Bedenken. Landschaftsplaner Stephan Lenzen, von der Stadt beauftragt, hielt dem entgegen, dass vorhandenes Grün erhalten werden soll. Außerdem würde für Neuerungen wie eventuell einem kleinen See und Spielelandschaften vor allem bisherige Ackerfläche genutzt werden.
"Monheim hat sehr viel Nachholbedarf. Und der Rheinbogen ist ein fantastisches Gelände. Die Chance sollte genutzt werden", gab es auch mehrfache Rückendeckung für die Pläne der Stadt. Und letztlich sei es vor allem für Familien ein echter Gewinn, für alle frei zugänglich so etwas direkt vor der Tür zu haben.
Lenzen und Waters betonten außerdem: "Das Projekt bietet die Chance, dass die Monheimer an der naturbelassenen Landschaft teilnehmen können." Und ein Nebeneffekt sei die Belebung der Gastronomie in der Altstadt.