hilden: Letzte Chance für die Wains

Naturschutz: Der Kreis Mettmann äußert Bedenken gegen den Bau einer Baseball-Anlage.

Hilden. Der Leidensweg der Baseballer der Hilden Wains geht weiter. Nachdem Standort- und Finanzierungsfrage der neuen Base- und Softballanlage an der Horster Allee geklärt ist, droht nun neues Ungemach. Der Kreis Mettmann hat einige Bauchschmerzen bei dem Bauprojekt in einem "sensiblen Landschaftsbereich", so Kreis-Pressesprecherin Daniela Hitzemann.

Konkreter wird da schon Bernhard May, Abteilungsleiter der Unteren Landschaftsbehörde: "Wir werden ein Auge darauf werfen, dass die Natur nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird." Noch ist zwar das Bebauungsplanverfahren eingeleitet worden, doch in ersten Abstimmungsgesprächen zwischen Stadt und Kreis wird in Mettmann eine Beeinträchtigung des Natur- und Landschaftsraumes nicht ausgeschlossen.

Insbesondere die Nähe der geplanten Anlage zur Itter könnte sich als Problem erweisen. Bei diesem Punkt hat auch der Bergisch-Rheinische Wasserverband noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Der wird sich aber auch erst dann melden können, wenn er als Träger öffentlicher Belange offiziell im laufenden Verfahren um eine Stellungnahme gebeten wird.

Bei den Hilden Wains als künftiger Nutzer der Anlage sind diese Bedenken bekannt, da sie bereits im Vorfeld mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) angesprochen wurden. "Wir suchen eine Zusammenarbeit mit dem BUND", sagt Wains-Pressesprecher Ulrich Knoch, der aber auch einräumen muss, dass es diesbezüglich keine Fortschritte gegeben habe. Gleichwohl möchten die Wains bei der Umsetzung ihrer Pläne mit den Naturschützern kooperieren, "um die Folgen für die Natur möglichst gering zu halten", so Knoch.

Sollten die vom Landschaftsrat des Kreises Mettmann befürchteten Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der wertvollen Landschaftsbestandteile in der Nachbarschaft (Uferböschung eines Anglerteiches und Obstwiese) nicht ausgeräumt werden können, "dann war es das mit Baseball in Hilden", fürchtet Knoch: "Das ist die allerletzte Chance, die wir haben."

Schon jetzt können die Wains beim Spielbetrieb ihrer vier Landesliga-Mannschaften (Baseball-Senioren, Softballerinnen, Jugend und Junioren) nur improvisieren. Die Heimspiele werden größtenteils auf des Gegners Platz ausgetragen, manchmal auch in Ratingen. Trainiert wird in Düsseldorf. Aber die Wains haben Erfahrung mit dem Improvisieren, denn eigentlich war auch ihr letztes Domizil, der Sportplatz Kalstert, nur eine Notlösung.

Seit acht Jahren suchen sie intensiv nach einem geeigneten Gelände. Doch diesmal geht es um die Zukunft der Sportart, denn mit dem Kunstrasenbelag am Kalstert ist dieser Platz für Baseballer nicht mehr bespielbar, "und wenn nächstes Jahr nicht mit dem Bau der Baseballanlage begonnen wird, dann spielt auch der Verband nicht mehr mit", so Knoch.