Alte Kirche lockt junge Gäste
An der Grabenstraße gab es am Samstag im Rahmen des 150-jährigen Bestehens des Gotteshauses ein großes Kinderfest.
Monheim. Vor der Altstadtkirche herrscht an diesem Samstag ein buntes Treiben. Löwen schleichen sich durch den sakralen Bau, ein Tiger macht mit einem Schmetterling ein Wettrennen, der Sohn einer kaffeetrinkenden Bärenmutter erklimmt die Bäume auf der anderen Straßenseite und aus dem großen Pavillon mit der Aufschrift "Kinderschminken" wird just ein weiterer Schmetterling entlassen.
Weit über 100 Besucher feiern am Wochenende das 150-jährige Bestehen der Altstadtkirche mit einem Kinderfest, auf dem neben dem Schminken auch noch einiges andere geboten wird. Das Fest ist, nach der Taufe der Kirche im Juli, bereits die zweite Geburtstagsfeier und wird auch nicht die letzte sein.
Vor der Kirche verausgabt sich Familie Noth derweil beim Riesentwister. Die fünfjährige Alea, ihre Schwestern Carolin (7) und Daria (8) und ihre Mutter verrenken sich, was das Zeug hält. Und am Ende hat Daria die Nase vorn. Auch der nächste Stand verlangt von den Besuchern körperliches Geschick.
Auf einem dünnen Seil, das zwischen den Bäumen gespannt wurde, gilt es hier die Balance zu halten. Auf dem Parcours gegenüber wird der Tastsinn auf die Probe gestellt. Mit verbundenen Augen werden die Kinder hier auf nackten Füßen über Sand, Rindenmulch, Blätter und viele andere natürliche Materialien geführt.
"Es ist spannend zu sehen, wie die Kinder auf die verschiedenen Sachen reagieren", erzählt der 19-jährige Benedikt Emmrich, der für den Parcours verantwortlich ist. "Es ist aber auch erstaunlich, wie schwierig das für die Kinder ist. Das hätte ich nicht gedacht", erzählt der Organisator des Kinderfestes, Peter Rischard, der die evangelische Jugend leitet.
Zwischen den Kastanienbäumen gleich nebenan ertönt inzwischen lauter Jubel. Hier wird Kistenklettern angeboten, was sich großer Beliebtheit erfreut. In gelangweilte Gesichter blickt man an diesem Nachmittag nicht. Rischard ist rundum zufrieden und am meisten freut er sich "über das Engagement von so vielen Ehrenamtlichen, das ist wirklich klasse!" Der jüngste ist 14 Jahre alt und der älteste 30. "Das ist schon eine tolle Sache", so Rischard.
Dabei sind natürlich viele Mitglieder der evangelischen Jugend, so wie Benedikt. Beim Kinderschminken schwingen außerdem die Mitarbeiter des Ganztagsangebotes "Villa Kunterbunt" an der Astrid-Lindgren-Schule die Pinsel und an der Theke beweist das "Café gut drauf", wie gut es mit dem Waffeleisen umgehen kann.
Derweil gibt der Frauenchor "Klangfarben vocale" in der Kirche seine Lieder zum Besten. Doch den eigentlichen Höhepunkt für die Kinder gibt es nach dem Konzert, denn da dürfen sie die Orgel auch mal selbst ausprobieren. Und so verlassen an diesem Nachmittag vor allem erschöpfte, aber glückliche Tiger und Schmetterlinge die Altstadtkirche.