Monheim: Die große Sehnsucht nach dem Reiter-Paradies
Der Reitverein bleibt weiter im Ungewissen bei den Planungen. Dabei gibt es bereits am Dienstag eine Bürgerbeteiligung.
Monheim. Man stelle sich vor: Der Blick nach Osten geht zur Altstadtkulisse, im Westen rauscht der Rhein - und dazwischen im Grünen gelegen das eigene Domizil. Das klingt gut. Und das denken auch die rund 135 Mitglieder des Reitsportvereins. Eigentlich liegt ihre Anlage idyllisch. Doch rundherum ist Veränderung in der Luft. "Bebauungsplan 117 M - Landschaftspark Rheinbogen" nennt es die Stadt. Klar ist, dass dort am Deich kaum etwas so bleiben wird wie bisher. Völlig unklar ist, was aus den Reitsportlern wird.
Das Gebiet soll verstärkt der Naherholung für Familien dienen. Und Bürgermeister Thomas Dünchheim hat an seine Stadtplaner die Order herausgegeben, nicht im Stückwerk vorzugehen, sondern das gesamte Gebiet nördlich der Marienburg bis zum Rheinstadion zu überplanen.
"Es gibt mehrere alternative Standorte. Wir müssen uns da mal mit dem Reitverein zusammensetzen. Es wird sicher eine Lösung geben."
Bürgermeister Thomas Dünchheim
Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn auf der Fläche gibt es gleich mehrere Vereine. Und besonders im Visier der Planer ist der Reitverein. Der hat kritisiert, dass bei zunehmendem Betrieb der Pferdesport immer schwieriger werde. Die Tiere würden beispielsweise scheuen. Das sei nicht ohne Risiko.
Tatsächlich läuft das ziemlich entgegengesetzt zu den Plänen aus dem Rathaus. Doch was tun? Der Reitverein hat sein Domizil zwar auf städtischem Besitz. Doch der Pachtvertrag läuft bis 2020. "Im beiderseitigen Einvernehmen umsiedeln" könnte die Devise sein. Doch besagte zwei Seiten sind derzeit Lichtjahre voneinander entfernt.
Kurios: Das Rathaus lädt am kommenden Dienstag zu einer Bürgerbeteiligung in Sachen Rheinbogen ein. Dort werden die neuen Ideen vorgestellt. Und aus Reihen der Stadtplaner wird auch bestätigt, dass der Standort des Reitvereins ein Thema sein wird. Mehr ist nicht zu erfahren. Chefsache! Das führt einmal mehr zu Bürgermeister Dünchheim. Der betont denn auch, dass man auf einem "guten Wege" sei. Mehrere neue Standorte seien möglich.
Von besagtem "guten Wege" wollen die Reiter allerdings derzeit nichts wissen. "Es hat ein Gespräch gegeben. Das ist richtig. Aber es ist tatsächlich zu keiner einheitlichen Linie gekommen", betont Werner Kaiser, Vorstandsmitglied des Reitvereins.
"Von mehreren Alternativen kann überhaupt keine Rede sein. Wenn überhaupt, ist derzeit nur ein Standort überhaupt diskutabel."
Werner Kaiser, Vorstandsmitglied des Reitvereins
Standorte wie Knipprather Busch und Alfred-Nobel-Straße seien genannt worden. "Das ist noch nicht einmal ansatzweise eine Diskussion wert", betont Kaiser. Lediglich nahe dem Deich ein Stück weiter nach Süden (zwischen Marienburg und Berliner Ring) könne man sich einen Platz vorstellen. "Dann soll die Stadt mal loslegen und das finanzieren. So lange bleiben wir, wo wir sind", ist Werner Kaiser gespannt auf die Bürgerbeteiligung am kommenden Dienstag.