Langenfeld: „Richrath glänzt“: Das Pius-Kreuz wird zum spiegelnden Kunstwerk

Turmfest: Das von Horst Gläsker neu gestaltete Kreuz wird enthüllt.

Langenfeld. Der über 44 Meter hohe Kirchturm von St. Martin ist das Wahrzeichen von Richrath - er bekommt nun Gesellschaft. Das Kreuz der Piuskirche, vor fast zwei Jahren nach der Aufgabe der Filialkirche am Piusweg zum Frankenplatz überführt, erhält ein neues Gesicht.

Zum Turmfest am Wochenende wird das Kreuz enthüllt und manchen überraschen. Hieß das Motto des letzten Turmfestes 2004 "Langenfeld blüht auf", so könnte man heute von "Richrath glänzt" sprechen. Professor Horst Gläsker (59) hat das Kreuz gestrichen und einen Weltenspiegel aus glänzendem Edelstahl zugefügt.

Diese nach außen gewölbte Scheibe wird hinter dem über drei Meter hohen Pius-Kreuz angebracht. Die Scheibe ist mit einem Durchmesser von mehr als drei Metern unübersehbar und ist 680 Kilogramm schwer.

In der Platte spiegelt sich das Leben in Richrath. Menschen, Häuser, Bäume, die Scheibe reflektiert es. Horst Gläsker hat schon ein Werk für Langenfeld geschaffen. Das Kulturzentrum der VHS ziert seine Edelstahl-Plastik "Chaos und Ordnung".

Das dritte Turmfest in Richrath ist eine ideale Gelegenheit, das Pius-Kreuz in den Mittelpunkt zu rücken. "Es war damals für die Gemeinde schmerzlich, dass die Filialkirche am Piusweg aus finanziellen Gründen aufgegeben werden musste", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Raimund Gladbach.

In einer langen Prozession war das dunkle Kreuz, das ehemals auf dem Friedhof stand, nach dem Abschlussgottesdienst von St. Pius nach St. Martin getragen worden. "Diese Prozession war bewegend", sagt der Künstler Horst Gläsker.

Das Kreuz wurde aber nur provisorisch vor der Kirche aufgestellt. Die Gemeinde wollte bald ein Zeichen setzen, das Pius voll integriert sei und beschloss, 90000 Euro einzusetzen, um das Kreuz zum Strahlen zu bringen. Kontakte zum Künstler bestanden bereits.

Gläsker hat mit den Richrathern viele Gespräche über die Gestaltung geführt. "Das Kreuz bedeutet Tod, Auferstehung, Leben und Überwindung. Es ist ein Lebenssymbol", sagt er.

Morgen wird das Kreuz von einem Schwertransporter geliefert und aufgebaut, bleibt aber noch verdeckt. Am Sonntag, vor der 10-Uhr-Messe, wird es vor der Ostseite der Kirche enthüllt. "Die Wand war so leer, da bot sich das Kreuz an", sagt Hans-Werner Wortberg vom Kirchenvorstand.

Das Kreuz selbst erhält eine neue Lasur, wird aber auch von der Rückseite und an den Seiten in eine Metallkonstruktion gepackt. Damit soll das Kreuz auch vor Wind und Wetter geschützt sein, so der Richrather Kirchenvorstand.