Das ganze Leben in einer Scheibe

Das neue Gesamtkunstwerk an der Martinuskirche ist ein beeindruckendes Zeichen des Glaubens.

Langenfeld. Ein Bild, das niemand so schnell vergessen wird: Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker enthüllt das Kreuz der ehemaligen Piuskirche und der Schatten des Symbols spiegelt sich sofort in der Edelstahlscheibe wider. Die Linde, die Eisdiele, die Menschen - alles ist klar in der mächtigen Edelstahlscheibe zu sehen. Sie hat immerhin einen Durchmesser von über drei Metern. Horst Gläsker ist es gelungen, das schlichte Holzkreuz und die goldfunkelnde Scheibe zu einem Geamtkunstwerk zu vereinen, das die Menschen berührt.

"Das ist einfach nur schön", bringt es eine Besucherin auf den Punkt, die gemeinsam mit vielen Hunderten den Open-Air-Gottesdienst vor der Martinus-Kirche besucht. Pastor Gerhard Trimborn, Dechant Jürgen Rentrop und Pastoralreferent Detlef Tappen feiern die Messe - umrahmt von den verschiedensten Chören der Stadt. Detlef Tappen und Kirchenmusiker Peter Gierling haben für den Festgottesdeinst das Lied "Gottes Liebe lebt, vom Licht umhüllt das Kreuz" getextet und komponiert.

Dechant Rentrop ist vom Kunstwerk beeindruckt. Auch ihn hatte es tief bewegt, als nach der Schließung der Filialkirche St.Pius das über drei Meter hohe dunkle Kreuz in einer Prozession zur Mutterkirche St.Martin getragen wurde. Die Gemeinde hat der Abriss ihrer Kirche sehr geschmerzt. Doch das Kreuz und der Weltenspiegel sollen zeigen, das St. Pius in St. Martin eine neue Heimat gefunden hat.

"Der Spiegel zeigt das Wesentliche", sagt Dechant Rentrop. "Der Himmel findet sich dort, das Kreuz und die Menschen. Alles ist in Bewegung." Und die ist ausdrücklich erwünscht. Auf den Stufen vor dem Kunstwerk sollen sich die Menschen niederlassen, sich austauschen und untereinander verstehen.