Langenfeld: Lions öffnen Tür zum Beruf
Orientierung: Der Lions Club unterstützt die Käthe-Kollwitz-Hauptschule bei Info-Börsen und finanziert ein Bewerbungstraining.
Langenfeld. Der Stand der Tischlerei Kaufmann auf dem Schulhof ist gut besucht. Robin (13) aus der 8. Klasse versucht sich gerade am Umgang mit dem Akkuschrauber. "Ich könnte mir schon vorstellen, Schreiner zu werden", sagt er.
Aynur (12) weiß hingegen noch nicht genau, was sie mal werden will. Trotzdem ist sie neugierig und klebt zwei Holzklötze mit Leim aneinander. Bei der Berufsinformationsbörse, die im etwa sechswöchigen Rhythmus stattfindet, haben die Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule die Möglichkeit, sich über Handwerker und Gewerbebetriebe vor Ort zu informieren.
Dieses Angebot ist Teil des vom Lions Club Monheim-Langenfeld unterstützten Projekts "Löwenstark zum Job", das seit August 2007 läuft und für das Schule und Club jetzt im Wettbewerb "Land der Ideen" ausgezeichnet wurden (siehe Kasten). Als Preis nahmen Lions-Präsident Stefan Müllner und sein Amtsvorgänger Martin Mönikes Urkunde und Pokal von Bundespräsident Horst Köhler entgegen.
Die Idee hinter dem Löwenstark-Projekt: "Der Umstand, dass viele Hauptschüler keine Lehrstelle finden, hängt mit einem Informationsmangel zusammen. Wir schaffen den Schülern Informationsmöglichkeiten, so dass sie über Interesse an einem Beruf motiviert werden, in der Schule noch mal richtig Gas zu geben", sagt Martin Mönikes.
Neben den Berufsinformationsbörsen, die Lions-Mitglied und Tischlerei-Inhaber Reinhard Kaufmann federführend organisiert, gibt es an der Gemeinschafts-Hauptschule am Fahlerweg einen Wahlpflichtkurs "Bewerbungstraining" sowie regelmäßige Besuche von Fachkräften, die ihren Beruf vorstellen und auch etwas von ihrem Leben erzählen. "Die Botschaft ist: Jeder der will, kann etwas erreichen", sagt Kaufmann. Darüber hinaus finanziert der Lions-Club eine Sozialpädagogin, die mit den Schülern in Rollenspielen einübt, wie man sich richtig bewirbt.
8000 bis 10 000 Euro investiert der Lions-Club jährlich in das Projekt. "Wir wollen den Betrag aber gerne noch erhöhen", sagt Stefan Müllner. Geld gesammelt wird unter anderem durch den Verkauf von Speisen auf der Schlemmermeile oder den Erlös des Adventskalenders 2007.
Mit großem Engagement sind stets auch die Schüler dabei. "Für sie ist das Projekt eine große Hilfe zur Berufsvorbereitung", resümiert Claudia Sieker, Berufswahlkoordinatorin an der Kollwitz-Schule. Sie stellt einen Motivationsschub fest. "Das Projekt stärkt vor allen Dingen das Zusammengehörigkeitsgefühl."