Bürger sollen künftig mitplanen
Das Bürgerforum und CDU-Bürgermeisterkandidat Günther stimmen darin überein.
Mettmann. Mit offenen Armen ist Bernd Günther, der Bürgermeisterkandidat der CDU, den Mitgliedern des Bürgerforums am Dienstagabend entgegengegangen. Sowohl der Vorstand des Forums als auch Günther stimmten überein, dass wichtige politische Entscheidungen zur Stadtentwicklung künftig viel stärker mit engagierten Bürgern diskutiert und geplant werden müssten.
Dazu müsse die Stadt ein Informationssystem bereitstellen, das es jedem Bürger ermögliche, sich über geplante Maßnahmen und Projekte frühzeitig zu informieren. Auch der Forderung des Architekten und Forum-Mitglieds Manuel Reig, ein Gremium aus Bürgern, Verwaltung und Politik zu gründen, das vorzeitig in wichtige Entscheidungen zur Stadtentwicklung einbezogen werden solle, stimmte Günther zu. Reig: "Wir brauchen das Gespräch vor der Abstimmung." Günther nickte. Aber nicht nur die Bürger möchte er verstärkt in die Stadtentwicklung miteinbinden, sondern auch die Mitarbeiter im Rathaus.
Höchste Priorität hat für den Bürgermeisterkandidaten der Union die Verkehrsberuhigung der Innenstadt. Erst dann könne die Lebensqualität Mettmanns mit einer großen verkehrsberuhigten Zone rund um den Jubiläumsplatz, der Post- und Breite Straße sowie dem geplanten Königshof-Karree verbessert werden. Forums-Vorsitzender Peter Feyen stimmte zu. Der Bau der Seibelquerspange und der Osttangente zur Verkehrsentlastung der Innenstadt wird vom Bürgerforum ohne Wenn und Aber mitgetragen.
Die Wirtschaftsförderung will Günther als Bürgermeister zur Chefsache erklären: "Die Grundstücke des Innovationsparks an der B7 müssen mit Nachdruck vermarktet werden." Nur durch Ansiedlungen neuer Unternehmen könne das Haushaltsdefizit der Stadt (aktuell: 15,8 Millionen Euro) allmählich abgebaut werden. Die Anregung, junge Unternehmen mit Steuererleichterungen für den Standort Mettmann zu gewinnen, schob Günther einen Riegel vor. Bei Steuern gelte das Gleichheitsprinzip.
Beim größten Ausgabenposten der Stadt, dem Personal (rund 22 Millionen Euro), sieht Günther kaum noch Einsparpotenziale. Und die Schließung von Einrichtungen wie Hallenbad oder Stadtbibliothek, hält der gelernte Steuerberater und Wirtschaftsexperte auch nicht für ein probates Mittel, um der städtischen Finanzmisere zu begegnen.
Bei aller Kritik der Bürger vom Goldberg an einer Bebauung der Sportstätten am Stadtwald stellte das Bürgerforum eine neue Planung als Alternative zum Bebauungsplan der Stadt vor. Der grobe Entwurf stammt von Manuel Reig, der einer "kasernenmäßigen Bebauung etwas Heimeliges, etwas Auffangendes" entgegengesetzt hat.
Die dichte, mehrgeschossigen Bebauung ist so ausgerichtet, dass sie in die Förderung eines Solarsiedlung-Programms der Landesregierung kommen könnte. Reig: "Eine Abfolge von unterschiedlich gestalteten Gemeinschaftshöfen bildet zusammengenommen die von mir konzipierte Siedlung." So genannte mehrgeschossige Punkthäuser sowie ein Jugend- und Gemeinschaftshaus hat Reig in seinen Plan mit aufgenommen. Die in der Darstellung fehlenden Parkplätze im öffentlichen Raum seinen "leicht unterzubringen".
Außerdem wäre seiner Ansicht nach eine Verlegung der Sportanlagen auf die Freiflächen zwischen Naturfreibad und den RWE-Anlagen an der Elberfelder Straße sinnvoller als "der teure Umzug nach Metzkausen".
Seine Planung will Reig als Einwand gegen die städtische Planung zur Stadtwaldbebauung einreichen.