Erkrath: Stadt will für Ordnung sorgen

Bürgermeister und Landrat unterschreiben einen Vertrag, der mehr öffentliche Kontrollen zur Folge hat.

Erkrath. Bevor sie blau werden, sollen Jugendliche künftig das Blau der Jacken städtischer Mitarbeiter sehen. Bestens inszeniert, ließen Landrat und Bürgermeister gestern der Ankündigung aus der vorigen Woche, sich des Problems betrunkener Jugendlicher verstärkt annehmen zu wollen, Taten folgen: Sie unterschrieben den Vertrag über eine Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und städtischem Ordnungsamt.

Damit der Inhalt dieses Paktes die Tinte auf dem Papier wert ist, versprechen die Beteiligten, Kardinalprobleme angehen zu wollen - und das ganz pragmatisch:

"Wir werden uns auf die Lauer legen und kontrollieren, ob an Kiosks oder in Tankestellen Alkohol an Minderjährige verkauft wird", kündigte Ordnungsamtsleiterin Sylke Sackermann an. "Da verstehen wir nämlich wenig Spaß."

Hintergrund dieses verstärkten Engagements dürfte allerdings nicht nur die Sorge um die Gesundheit der Jugendlichen sein. Die Ordnungskräfte reagieren damit auch auf Beschwerden über junge Leute, die auf dem Neuenhausplatz oder am Hochdahler Markt abhängen - häufig mit alkoholischer Begleitung in Flaschenform.

Aufklärung darüber, welche Konsequenzen Alkoholkonsum bereits in jungen Jahren hat, bleibt nämlich auch in Zukunft dem Jugendamt überlassen. "Bei der Ordnungspartnerschaft geht es um repressive Maßnahmen gegen die, die Jugendlichen zu Alkohol verhelfen", stellte Bürgermeister Arno Werner klar.

Als Wächter der Nüchternheit werden Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamts partnerschaftlich auftreten. So verstärkt bei Brauchtumsfesten, um Aggressionen, die in Schlägereien, Randale und Zerstörungen münden, gar nicht erst keimen zu lassen.

"Beim Trillser Straßenfest zum Beispiel werden die Ordnungskräfte für die Bevölkerung gut sichtbar Präsenz zeigen", versprach Landrat Thomas Hendele.

Regelmäßige Fußpatrouillen durch alle Stadtteile gehören außerdem zu den Aufgaben der insgesamt zehn städtischen Mitarbeiter, die an ihren blauen Jacken mit dem Aufdruck "Ordnungsamt" und dem Stadtwappen zu erkennen sind.

"Wir haben drei neue Stellen geschaffen", so Werner. Besetzt werden können die allerdings erst im Sommer, wenn die Kreisverwaltung den städtischen Haushalt genehmigt hat.

Die Personalkosten des Projekts von 120.000 Euro gehen zu Lasten der Stadt. Der Kreis zahlt lediglich die Gebühren für Fortbildungskurse der Mitarbeiter, damit die lernen, wie sie sich in Konfliktsituationen verhalten.