Das fliegende Klassenzimmer

Die ersten Module für die Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule wurden angeliefert.

Metzkausen. Bei strömendem Regen sind am Dienstagmorgen die ersten drei von insgesamt sechs neuen Klassenzimmern an der Astrid-Lindgren-Schule "eingeflogen". Ein riesiger Autokran hievte die 15 Tonnen schweren, 3,85 Meter breiten Stahlmodule von Schwerlasttransportern aufs Fundament.

Am Mittwoch werden sieben weitere Module auf großen Tiefladern - eskortiert von der Polizei - angeliefert. Da sich die Zahl der Schüler an der Astrid-Lindgren-Schule seit dem Brand und der Aufgabe des Schulstandortes Kirchendelle enorm erhöht hatte, brauchte die Schule dringend neue Klassenzimmer.

Zum zweiten Schulhalbjahr werden die Klasse 1a und 1b, die Klasse 3c, die zurzeit noch an der Gruitener Straße unterrichtet wird sowie die Klasse 4a in die neuen Klassenzimmer umziehen. Danach möchte die kommissarische Schulleiterin Anja Schlösser-Schnelting im Februar ein großes Schulfest feiern und alle Kinder willkommen heißen. Schließlich ist die Astrid-Lindgren-Schule von 201 auf 320 Schüler angewachsen. "Die Schüler und das Lehrerkollegium freuen sich auf die Erweiterung, die das Lernen auch in Fachräumen wieder ermöglicht", sagt Anja Schlösser-Schnelting.

Nicht nur gestern haben die Mädchen und Jungen den Fortgang der Arbeiten bestaunt. Viele Kinder drückten ihre Nasen an den Fensterscheiben platt, als ihre neuen Klassenzimmer am Stahlseil durch die Luft schwebten. "Boahh, cool", sagten die Kinder im Chor. Der Mettmanner Architekt Gottfried Meerkamp, der die Schulerweiterung für die Stadt geplant hat, erklärte ihnen, worauf die Arbeiter beim Zusammensetzen der Module achten müssen.

"Die Kinder sind sehr interessiert, verfolgen die Arbeiten von Anfang an", sagt Anja Schlösser-Schnelting. Sie hofft, dass der Schulgarten, der arg gelitten hat, wieder hergerichtet wird. Doch das müsste bei den kalkulierten Gesamtkosten von einer Million Euro durchaus drin sein. 950000 Euro kostet die Schulerweiterung in Modulbauweise aus Stahlprofilen.

"Diese Bauweise hat den Vorteil, dass wir schnell einen geschlossenen Rohbau stehen haben", sagt Gebäudemanager Ottmar-Walter Viehbeck. In der nächsten Woche kann der Estrich gegossen, und danach können die elektronischen und haustechnischen Installationen durchgeführt werden.

Zu den Investitionskosten kommen dann noch einmal 50000 Euro für die Gestaltung der Außenanlagen und einen neuen Parkplatz vor dem neuen Gebäude der Schule hinzu.