Erkrath: Alle wollen die Jüngsten betreuen

Bei Plätzen für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, melden die Freien Träger Ansprüche an. Das Jugendamt sucht nach Regelungen.

Erkrath. Für jedes dritte Kind, das im Jahr 2013 jünger als drei Jahre ist, soll eine Betreuungsmöglichkeit geschaffen werden. Das ist keine Erfindung des Erkrather Jugendamts, sondern bundesweite Regelung. Die Umsetzung vor Ort indes ist äußerst lokal.

Um die Quote zu erreichen, müssen in Erkrath 47 weitere Plätze für die Jüngsten geschaffen werden. Aktuell gibt es 109. "Von den 47 neuen wollen wir 37 in Hochdahl und je fünf in Alt-Erkrath und Unterfeldhaus schaffen", sagt Uwe Krüger, Leiter des Jugendamts. Bei einer Belegung einer Gruppe mit fünf Kindern entspricht das zehn neuen Gruppen.

So weit, so klar. Schwieriger gestaltet sich jedoch die Entscheidung, welche der 21 Kindertagesstätten in Erkrath eine Gruppe bilden dürfen. Vor allem die Freien Träger wie Arbeiterwohlfahrt, Johanniter oder Kirchengemeinden haben sich gemeldet. Sie wissen, dass Eltern ihre Kindern auch dann in der Einrichtung betreuen lassen, wenn sie älter als drei Jahre geworden sind. Das schafft Planungssicherheit und Bestandsschutz in Zeiten rückläufiger Geburtenzahlen.

Nun gedenkt das Jugendamt nicht, den zwölf Kitas, die von Freien Trägern betrieben werden, die Rosinen zu überlassen. "Bei den bestehenden Gruppen für Unter-Dreijährige befinden sich lediglich 35 Prozent bei der Stadt", sagt Krüger. "Da wollen wir aufholen."

Bei der Betreuung älterer Kinder ist das Verhältnis ausgewogener und liegt bei 54 Prozent zu Gunsten der Freien Träger. "Daher brauchen wir ein Auswahlverfahren, welche Kitas U3-Plätze bekommen", sagt Krüger.

Bei einem ersten Treffen zwischen Stadt und Freien Trägern wurden jetzt Kriterien erarbeitet. So sollen lediglich die Freien Träger in die engere Auswahl für U3-Gruppen kommen, "die bereits Betreuungsräume vorweisen können", so Krüger. Dadurch soll vermieden werden, dass Kosten für Aus- und Umbauten anfallen. In den kommenden Monaten wird weiter verhandelt. aram