Erkrath: Die Mehrheit wird abgesprochen

Weil die Kommunalwahl keine klare Mehrheit gebracht hat, führen die Fraktionen zurzeit Sondierungsgespräche.

Erkrath. Die Rechnung ist einfach: 46 Sitze hat der neue Rat. Damit sind für die Mehrheit mindestens 24 erforderlich. Weil CDU und FDP aber nur noch 19 vorweisen können (16 CDU, 3 FDP), und auch Rot-Grün die Mehrheit mit 18 Sitzen (11 SPD, 7 Grüne) bei der Kommunalwahl klar verfehlt hat, wird jetzt das gemacht, was in den vergangenen fünf Jahren eher die Ausnahme war: Die Beteiligten an Erkraths Kommunalpolitik suchen das Gespräch, um die Möglichkeiten stabiler Bündnisse zu prüfen.

"Wir führen Sondierungsgespräche mit allen, bei denen Gemeinsamkeiten zu erkennen sind", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Jöbges. "Wir wollen eine verlässliche Mehrheit." Die Chancen, die mit den Grünen zu zimmern, seien eher gering, so Jöbges. Bei der BmU hingegen, die bei der Kommunalwahl neun Sitze holte und damit drittstärkste Fraktion ist, "sehe ich eine tragbare Mehrheit".

Heftig umworben wird die BmU aber auch von den Grünen. "Es gab in der Vergangenheit eine Menge von Gemeinsamkeiten", sagt der Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, Reinhard Knitsch. Als Beispiele nennt er die Ablehnung jeglicher Bebauung auf der Neanderhöhe und in Klein-Bruchhaus.

Und die BmU? Ihr Fraktionschef Bernhard Osterwind hat bereits mit SPD und Grünen verhandelt, heute Abend wird mit der CDU gesprochen. "Die Richtungsentscheidung, mit wem wir eine Koalition eingehen, treffen wir am 8. Oktober", kündigte Osterwind gestern an. Der neu gewählte Rat kommt am 29. Oktober zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.