Erkrath: Für jeden Hundehaufen eine Tüte
Im Stadtgebiet werden zehn Spenderboxen aufgehängt.
Erkrath. Wenn sich Politiker des Einwegcharakters von Tüten für Hundehaufen vergewissern, ist der Kalauer nah. Hörbar animiert hangelten sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag denn auch an einem Thema entlang, das Initiator Wolfgang Jöbges durchaus ernst nimmt: "Es geht uns darum, mit geringem Aufwand Sauberkeit zu schaffen", sagte der CDU-Politiker, der die Spenderbox für - nicht wiederverwertbare - Tüten entdeckt hat.
Dabei handelt es sich um Kunststoffbehälter, aus denen Hundehalter eine Plastiktüte ziehen können, wenn der Vierbeiner die Hockposition aufgegeben hat. Zehn solcher Boxen - das Stück für 51 Euro - werden auf Wunsch der CDU im Stadtgebiet aufgehängt.
Das anrüchige Thema spaltet die SPD: Während deren Chef Detlef Ehlert die Aktion als sinnlos bewertet, "weil der verantwortungsbewusste Hundehalter eine Tüte dabei hat", ist sein Parteifreund Dieter Becker davon überzeugt, "dass Boxen die soziale Kontrolle erhöhen. Ich verspreche mir daher eine Verbesserung der Sauberkeit". Gar einen Abbau des Hasses auf Hunde erwartet Inge Berkenbusch: "Menschen werden doch zu Hundehassern, weil überall was rumliegt."
Das steht allerdings nicht in Zusammenhang mit fehlenden Tütenboxen: Bereits jetzt ist jeder der 2190 Hundehalter verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde zu entsorgen. Und entsprechende Tüten dafür gibt’s seit Jahren kostenlos in den beiden Bürgerbüros.