Haan: Raus aus der Schülerrolle

Zwei Wochen lang lernten 96 Gymnasiasten den Berufsalltag während eines Praktikums kennen.

Haan. Einen Einblick ins Berufsleben bekommen, einfach mal hineinschnuppern in die Arbeitswelt - dies bietet den 96 Schülern der Jahrgangsstufe 11 des städtischen Gymnasiums Haan, wie jedes Jahr, ein zweiwöchiges Betriebspraktikum vom 13. bis 24.Oktober.

Die Schüler haben die Möglichkeit, einen Betrieb ihrer Wahl kennen zu lernen und und vielleicht sogar mehr über ihren Traumberuf zu erfahren.

"Das Schülerpraktikum ist absolut notwendig und sinnvoll für die Schüler", sagt Gymnasiumsleiterin Friederike von Wiser. "Es gehört schon seit vielen Jahren zum Schulpflichtprogramm." Eine Berufsberatung könne den Schülern nicht eine solche Erfahrung vermitteln wie ein Praktikum.

Die Schüler lernen während der Praktikumszeit die Berufswelt viel besser kennen als bei einem Info-Gespräch der Berufsberatung.

"Schüler werden in den Praktikumsbetrieben anders wahr- und ernst genommen. Sie befinden sich dort nicht in der Schülerrolle und werden die Arbeitswelt nach dem Praktikum ganz anders wahrnehmen", sagt von Wiser. Sie empfiehlt ihren Schülern, auch während der Ferien Praktika zu absolvieren.

Läuft die Suche nach einem Praktikumsplatz weniger erfolgreich, hilft die Schule und nutzt ihre Kontakte zu Haaner Unternehmen. Mit dem Ergebnis, dass in diesem Jahr wieder alle Schüler einen Praktikumsplatz erhalten haben. Überhaupt begleitet und betreut die Schule jeden Schüler während der zwei Wochen. Zum Abschluss müssen die Gymnasiasten einen Bericht über das Praktikum schreiben.

Wie zum Beispiel Sina Kokot (17) und Nataa Savi (16). Sina Kokot absolviert ihr Praktikum bei Dr. Dr. Michael Jacob, der eine Praxis für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie plastische und ästhetische Operationen in Hilden betreibt.

Sie wird dort in die tägliche Arbeit eingebunden und erfährt viel über den Beruf. "Das Arbeitsklima und das Umfeld hier in der Praxis sind super", sagt Sina begeistert.

Auch Nataa, die gern "etwas Kreatives" machen wollte, ist zufrieden mit ihrem Praktikum bei Foto Meyerhenke in Haan. Auch sie arbeitet tatkräftig mit und erfährt so alles über den Beruf des Fotografen. "Ich durfte sogar schon eigene Fotos machen und werde sie auch selbst bearbeiten", sagt sie.

Den ganzen Tag im Fotogeschäft zu verbringen, hat sie nicht abgeschreckt. Sina sieht das etwas anders: "Der Tag ist schon sehr lang und anstrengend, anders als in der Schule."