Hochdahl: Tele Columbus entschuldigt sich
Das Unternehmen räumt Versäumnisse ein.
Hochdahl. Fernsehen hat viel mit Kommunikation zu tun - aber nicht jeder, der mit Fernsehen zu schaffen hat, versteht es, sich verständlich zu machen. Wie schwierig es auch für vermeintliche Profis sein kann, sich anderen mitzuteilen, belegt eindrucksvoll die Fortsetzung des Themas "Kabelgebühren in Hochdahl".
Die WZ hat darüber berichtet, dass die Firma Tele Columbus die Tarife erhöht hat. Zahlreiche Kunden empfinden den Preisanstieg um knapp 35 Prozent als Anmaßung, Abzocke und Verstoß gegen gute Sitten.
Dass die Teuerung zudem gegen einen geltenden Vertrag verstößt, meint Horst Wedell, Anwohner eines Hauses am Gladiolenweg, entdeckt zu haben. Er hat Ende 2001 einen Vertragsentwurf der Firma ewt, Vorgängerin der Tele Columbus, unterzeichnet.
Darin steht: "Um den Mietpreis nicht erhöhen zu müssen, bieten wir Ihnen die Erweiterung, Digitalisierung und Übertragung der zusätzlichen TV-Programme mit einer Verlängerung des bestehenden Mietvertrages bis zum 31. Dezember 2009 an."
Was Wedell als Schonfrist für jedwede Form von Gebührenerhöhungen vor eben diesem Stichtag wertet, ist für Hannes Lindhuber eine Vereinbarung, die sich lediglich auf die Investitionsmaßnahme von ewt vor sieben Jahren bezieht.
"Das hat nichts mit der Tarifanpassung des Grundpreises zu tun, die wir jetzt vorgenommen haben", sagt der Sprecher von Tele Columbus.
Außerdem habe jeder Kunde die Möglichkeit des Widerspruchs. Dann würden bis zum Ablauf des bestehenden Vertrags die alten Preise gelten. "Erst danach muss ein neuer Vertrag zu den neuen Konditionen abgeschlossen werden." Lindhuber räumt allerdings die Missverständlichkeit im Vertragswerk ein.
Über die Möglichkeit des Widerspruchs kann Horst Wedell nur lachen. Den hat er eingelegt. Trotzdem habe Tele Columbus die Preisdifferenz zwischen altem und neuem Tarif vom Konto abgebucht. "Ich habe bis heute auf meine Nachfragen keine Antwort erhalten", sagt er.
"Wir bedauern, wenn in Einzelfällen bei Abrechnungen der Widerspruch noch nicht berücksichtigt wurde. Wir werden diese Kunden in den nächsten Tagen schriftlich kontaktieren und Ihnen den Differenzbetrag gutschreiben", versichert Lindhuber.
