Erkrath: Heimatliebe, die sich „auszahlt“

Die Erkratherin Hanna Eggerath erhielt den Rheinlandtaler.

Erkrath. Dass sie den Preis annimmt, war für Hanna Eggerath keine Frage. "Der Rheinlandtaler ist unter ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern sehr angesehen", freute sich die 73-Jährige bei der Preisverleihung im Neanderthal Museum über die Auszeichnung des Landschaftsverbandes Rheinland. Auch der Ort, an dem sie sie entgegennehmen durfte, mag ihr gefallen haben. Schließlich hat sie schon Etliches über "Das Gesteins", so der Titel ihrer Dokumentation zur Geschichte des Neandertals, in Erfahrung gebracht.

Noch vor Wochen hat sie viel Zeit an dem geschichtsträchtigen Ort verbracht, um den Abriss der Neanderhöhle zu verfolgen. "Wir hatten die Vermutung, dass in dem Haus der alte Hof Hundsklip enthalten ist", plaudert Hanna Eggerath aus dem Nähkästchen. Während die Bagger zu Werke gingen, hat sie sich nochmals in die Hofgeschichte vertieft. "Wir sind leider nicht schlauer geworden", sagt sie. Dokumentiert wurde trotzdem alles und dem Stadtarchiv übergeben.

Das Interesse der Heimatforscherin galt auch immer wieder der neueren Geschichte. "In akribischer Archivarbeit und durch Zeitzeugenbefragungen arbeitete sie den Todesmarsch von KZ-Insassen durch Hochdahl auf und legte das Schicksal des polnischen Fremdarbeiters Tomasz Brzostowicz offen, der 1940 in Hochdahl wegen eines angeblichen Verhältnisses zu einer deutschen Dienstmagd hingerichtet wurde", streifte Ursula Schiefer, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio einige der Tätigkeitsbereiche von Eggerath.

Dazu gehörten auch der Besuch des letzten überlebenden Besatzungsmitgliedes eines über Hochdahl abgeschossenen Flugzeugs und die Auseinandersetzung mit den Schicksalen vergessener Juden und Kommunisten.