Hochdahl: Besuch in Bolivien

Ein Lehrer des Gymnasiums Hochdahl berichtet von seinem Besuch der Partnerschule in Bolivien.

Hochdahl/Collpani (Bolivien). "Ich sitze hier im Kloster der Schwestern, rund zwei Kilometer vom Colegio Padre Luis Espinal entfernt. Hier ist es 21 Uhr, in Deutschland schon 3 Uhr morgens. Hochdahl schläft. Die Kälte breitet sich immer weiter aus, bis null Grad. Das Kloster ist wie alle Häuser ohne jegliche Heizung. Aber es gibt Decken, viele Decken."

So beginnt ein Bericht von Walter Schumachers. Der Lehrer am Gymnasium Hochdahl besucht zurzeit die Partnerschule in Bolivien - das Colegio Padre Luis Espinal.

Seit 22 Jahren besteht die Partnerschaft. "Mit der Kontinuität unserer Hilfe zur Selbsthilfe konnten wir dazu beitragen, dass aus zwei Räumen und zwei Klassen mit einer Ordensschwester als Lehrerin und Direktorin heute eine Schule mit 2400 Schülern geworden ist.

112 von ihnen werden im Dezember 2008 nach zwölf Jahren Schulzeit ihre Prüfungen ablegen. Das ist ein großer Erfolg, denn in Bolivien verlassen immer noch 30 Prozent der Schüler die Schule ohne Abschluss", so Schumachers.

Er habe Häuser ohne Betten gesehen, in denen Menschen auf Brettern schlafen. "Unvorstellbar für einen Mitteleuropäer, wie die Menschen diese Kälte aushalten. In dieser Welt im Andenhochland sind Kindheit und Jugend anders.

Denn den Schonraum von Kindheit und Jugend, wie wir ihn in Deutschland fast alle kennen, den gibt es hier kaum. Da müssen Schüler ihre Schullaufbahn unterbrechen, um ein oder zwei Jahre lang Geld zu verdienen", schreibt Schumachers in einer E-Mail. Das Colegio Padre Luis Espinal sei in all dieser Armut eine Insel, die den Weg in eine bessere Zukunft biete.