Haan: Sommer der Sympathisanten

Neuer Markt: Der Haaner Sommer wird immer beliebter. Sogar wenn kein Programm geboten wurde, war der Strand gut besucht. Jetzt wird der Sommer 2011 geplant.

Haan. Die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer, und die Schulferien sind vorbei. Kurz: Der Sommer neigt sich seinem Ende zu. Und auch in Haan hat er sich verabschiedet. Denn nach sieben Wochen Strandurlaub werden jetzt die Liegestühle weggeräumt, die Sonnenschirme zugeklappt und der Sand abgeschippt. 156 Tonnen des körnigen Materials müssen vom Neuen Markt weggeschafft werden, um Platz für die Ende September stattfindende Haaner Kirmes zu machen. Das bedeutet, keine spielende Kinder mehr im Sand, keine lauschigen Abende mehr vor dem Lagerfeuer und kein buntes Bühnenprogramm mehr.

Der Haaner Sommer geht in die Winterpause. Jedoch nicht der Verein und die vielen Helfer, denn ab Oktober planen sie bereits für das kommende Jahr. Programm, Events, Plakate und frischer Sand müssen organisiert beziehungsweise erstellt werden. "Das bedeutet mehrere 1000 Stunden Arbeit, bevor es überhaupt richtig losgeht", sagt Reinhold Wagner, der für den Sand verantwortlich ist. Dennoch sieht er dem Abschied vom Haaner Sommers 2010 auch mit einem weinenden Auge entgegen. "Obwohl es so viel zu tun gibt, ist es schade, dass es jetzt vorbei ist." Auch Klaus Eisner wird bei dem Gedanken daran etwas wehmütig: "Richtig schlimm wird es erst am Dienstag, wenn man über den trostlosen Platz geht und nur noch ein paar Sandkörnchen an den Strand erinnern."

Insgesamt war der Haaner Sommer aus ihrer Sicht ein voller Erfolg: Waren es 2007 gerade einmal 23, so waren es in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Tage voller Musik, Theater, Sport, Spiel und Spaß am Strand - zum Beispiel die Sandburgen-Meisterschaft, die Kinderdisco oder der Besuch vom Zirkus aus Eu.

Einen besonderen Höhepunkt wollen die Organisatoren jedoch nicht ausmachen: "Es gab einfach so viel, da war für jeden etwas dabei. Zum Beispiel kam das Singen am Lagerfeuer ohne Lagerfeuer sehr gut an. Da kamen jeden Mittwoch hundert Leute", sagt Wagner. "Für mich persönlich war es immer ein Highlight, wenn die Sonne schien, es kein Programm gab und der Strand trotzdem voller Menschen war."

Probleme mit Anwohnern hatten sie in diesem Jahr nicht. Ganz im Gegenteil: Das Team vom Haaner Sommer stieß auf große Unterstützung. "2007 mussten wir uns quasi noch jedes Schräubchen zusammen schnorren. Jetzt gehen die Türen auf", sagt Wagner. Anwohner brachten manchmal Kaffee und Brötchen vorbei oder bedankten sich mit Kuchen und einem Fass Bier.

"Es gibt viele Sympathisanten. Es scheint wirklich etwas angekommen zu sein", sagt Eisner. "Der eigentliche Sinn des Haaner Sommers liegt ja nicht in den Besucherzahlen, sondern darin, dass die Leute zu uns kommen, selbst etwas beitragen möchten und Spaß haben."

Auch am Sonntag waren trotz des schlechten Wetters wieder Besucher gekommen, um den letzten Programmpunkt mitzuerleben: die Sand-weg-Party. Mit Anhängern und Schaufeln rückten Haaner an, um sich ein Schippchen Strand mit nach Hause zu nehmen. Reinhold Wagner: "Sonst mussten wir den Sand schon mal kostenpflichtig entsorgen. In diesem Jahr gibt es so viele Anfragen, dass wir auch 100 Tonnen nachordern könnten."