Hochdahl: Seit zwei Jahrzehnten trifft Ost auf West
Märkten im Bürgerhaus geht auch nach 20 Jahren nicht die Luft aus.
Hochdahl. Angefangen hat alles vor fast 30 Jahren. Damals noch unter dem organisatorischen Dach der Volkshochschule, mit 24 Ausstellern und als klassischer Weihnachtsmarkt. "Und mit einem besonderen Kulturanspruch", wie sich der Gründervater der heutigen Ost-West-Märkte, Michael Strohmayer, erinnert.
Manches hat sich nicht verändert. So findet das Event immer noch im Bürgerhaus statt. Allerdings nicht mehr nur als Weihnachtsmarkt, sondern als Kunsthandwerkermarkt - und das dreimal im Jahr.
Der Ost-West-Gedanke kam hinzu, als vor 20 Jahren die Mauer fiel. Mittlerweile kommen auch Händler aus Osteuropa ins Bürgerhaus, um dort ihre in der eigenen Werkstatt hergestellten Produkte zu verkaufen. Strohmayer selbst war da noch Leiter der VHS. Das Bürgerhaus Hochdahl sei in den 1980er Jahren neu und oft ziemlich leer gewesen, erinnert sich der Veranstalter der Ost-West-Märkte, die er seit seinem Abschied von der VHS in Eigenregie organisiert.
Seinem Motto ist er treu geblieben: "Ich will keine Stimmung verkaufen, und die Künstler sollen nicht einfach nur dekorative Elemente sein", sagt er. Was er damit meint, erklärt Strohmayer so: "Ich bin kein Romantiker und will nicht ablenken mit Kinderchören und Glühwein, sondern eine Plattform für gutes Kunsthandwerk bieten."
Dass sich in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht alles nur zum Besseren entwickelt hat, lässt Strohmayer nicht ungesagt. Immer weniger Kunsthandwerker seien bereit, lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen. Viele bieten ihre Produkte auch in Online-Shops an. "Das ist für mich der Sündenfall, weil so alles zur Massenware wird", so Strohmeyer.
Er hat keine Probleme, das Bürgerhaus mit mehr als 60 Standplätzen zu füllen. Viele Händler kommen zu jedem Markt oder mindestens einmal im Jahr, aber immer wieder sind auch neue Gesichter zu sehen. "Sonst klagen die Kunden", weiß der Veranstalter.
Mehr als 1000 Einladungskarten verschickt er vor jedem der Ost-West-Märkte. Die Besucher kommen nicht nur aus Erkrath und den Nachbarstädten, sondern auch aus Düsseldorf und vom Niederrhein. Schmuck, Textilien und Keramik: Das werden auch diesmal wieder die Schwerpunkte im Angebot sein. Hinzu kommt Malerei und Bildhauerei.