ME-Sport: Neuer Vorsitzender ist Martin Auerbach

Der Großverein schlägt nach einem chaotischen Jahr ein neues Kapitel auf. Auerbach besteht auf „seinem Vorstandsteam“, Gerd Norbisrath scheidet aus.

Mettmann. Martin Auerbach (48) soll die nächsten zwei Jahre Mettmanns größten Verein führen. In einer mit 284 von 4840 Mitgliedern (Stand 20. Oktober) gut besuchten, aber doch ruhiger als erwartet verlaufenen zweieinhalbstündigen Sitzung hat der Sportverein nach einem chaotischen Jahr ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen.

Mit Gerd Norbisrath schied auch der letzte der "alten" Vorsitzenden der drei Fusionsvereine MTV, MSC und TSV Metzkausen aus dem Vorstand aus. Mit Martin Auerbach hat sich Mettmann-Sport am Freitagabend den Mann zum neuen Vorsitzenden gewählt, der ein Jahr zuvor mit seiner überraschenden Gegen-Kandidatur für ein Vorstandsamt daran beteiligt war, den Verein ordentlich durcheinander zu würfeln.

Daran erinnerte auch Ehrenvorsitzender Wolfgang Rohr, der für die Wahlen die Versammlungsleitung übernommen hatte, bemühte sich aber gleich um Verständigung: "Ich weiß, dass er vor einem Jahr die Welle in Bewegung gebracht hat. Aber sein Antrag hat damals schon zwei Wochen vorgelegen, so dass sich der Vorstand darauf hätte einstellen können. Er hat sich in den vergangenen Monaten in den Vorstand hineingearbeitet und ist der einzige, der aus dem alten Vorstand weiter kandidiert."

Gerd Norbisrath, der den Großverein als ehemaliger MSC-Vorsitzender und stellvertretender ME-Sport-Chef nach dem Rücktritt von Wolfgang Robrahn ein Jahr lang als kommissarischer Vorsitzender geleitet hatte, betonte, dass bei allen Problemen einiges bewegt worden sei und dass er nach wie vor zur Fusion stehe. Gleichzeitig zeigte er sich bitter enttäuscht: "Ich bin von einigen sehr, sehr schlecht angegangen, teilweise sogar bedroht worden. Das habe ich nach 40 Jahren Arbeit für den Sport in Mettmann nicht verdient."

Kassenwart Lothar Breitsprecher, der ausführlich die verworrene Finanzlage des Vereins zu erklären versuchte, räumte Fehler des Vorstandes ein, betonte aber, dass sich niemand bereichert und dass der Vorstand eine Herkulesaufgabe übernommen habe. "Es hat Reibungsverluste gegeben. Daran waren viele beteiligt." Die Stadt forderte er auf, mehr auf den Verein einzugehen, und die Mitglieder, sich stärker für ihren Verein und seine Belange einzusetzen.

Der Vierte im alten Vorstand, Michael Buhk, verfolgte die Versammlung mit versteinertem Gesicht und ohne ein Wort. Er war nach dem Ausscheiden eines Teils der Fußballabteilung und der Neugründung des Fußballvereins FC Mettmann 08 von seinen Vorstandskollegen erst aus dem Verein geworfen und dann auf Druck des Ältestenrates zurückgeholt worden.

Auerbach stellte der Versammlung vor seiner Wahl die Bedingung, dass er mit seinem kompletten Vorstandsteam gewählt werde: "Uns gibt es nur im Paket. Das ist vielleicht etwas undemokratisch, aber ich mache es nur in Kombination mit anderen Vorstandsmitgliedern."

Zu diesem Paket gehören die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Weiß (Abteilungsleiter Schwimmen) und Andreas Röhrig (Abteilungsleiter Tischtennis) sowie Finanzvorstand Gitta Burberg, die als Steuerberaterin schon für den Verein tätig ist. Mit Rechtsanwalt Stefan Weiß (43) rückt ein weiterer Mann in die Vereinsführung, der vor einem Jahr mit seiner Kritik an dem Vorstand für das Ende der Ära Wolfgang Robrahn beteiligt war. Martin Auerbach erhielt 194der 282 abgegebenen Stimmen (69Prozent).