Gruiten: Geselligkeit im Hühnerstall

Volierenschau des Gruitener Rassegeflügelzuchtvereins.

Gruiten. Was braucht eigentlich ein Huhn, um glücklich zu sein? Glaubt man Belinda Schadeck, Jugendwartin beim Rassegeflügelzuchtverein Gruiten, dann ist das eigentlich gar nicht so viel. "Auf dem Balkon kann man die Tiere natürlich nicht halten. Damit tut man den Tieren und sich selbst keinen Gefallen. Aber für kleine Rassen genügt schon eine Voliere", sagt die passionierte Züchterin, die eigentlich auf ganz unspektakuläre Weise zu ihrem Hobby und zum Gruitener Zuchtverein gekommen ist.

Fünf ganz normale Hühner im eigenen Garten wurden plötzlich zum Problem, als Belinda Schadeck erfuhr, dass sie alle drei Monate gegen eine Hühnerkrankheit geimpft werden müssen. In der Vereinsgemeinschaft konnte das Problem schnell und kostengünstig gelöst werden. Mittlerweile züchtet die Gruitenerin indische Zwergkämpfer.

Ziemlich lange hatte auch ihr Sohn Spaß am Federvieh. "Jetzt ist er 17 und interessiert sich mehr für die Hühnchen, die Lippenstift tragen", sagt sie. Und was hält der Ehemann vom Hobby seiner Frau? "Na ja, mit Hühnern hat er es nie so gehabt, aber es reicht ja auch, wenn er Zäune zieht und Ställe baut", sagt die Züchterin und lacht.

Bei der Jubiläumsschau zum 100-jährigen Bestehen des Vereins gab es jedenfalls auch für die gefiederten Protagonisten etwas ganz Besonderes. Sitzen sie bei ähnlichen Anlässen sonst in eher engen Ausstellungskäfigen, hatte der Verein diesmal zur Volierenschau eingeladen. Das bedeutete nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Geselligkeit.

"Wir müssen die Tiere natürlich vorher aneinander und an die Voliere gewöhnen, sonst müssen die Hühner hier zwei Tage unter zudringlichen Hähnen leiden", sagt Belinda Schadeck. Gestresst seien die Tiere durch die Ausstellung jedenfalls nicht. "Da ist eher entspanntes Stehen angesagt."