Metzkausen: Polizei erwischt vier Jugendliche auf frischer Tat

Die Jungen sollen geständig sein. Über ihre Motive machen sie keine Angaben.

Metzkausen. Die Polizei hat am Sonntagmorgen gegen 4.10 Uhr vier Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren auf frischer Tat ertappt. Sie sollen eine Serie gefährlicher Sachbeschädigungen in den vergangenen Tagen und Wochen an Straßenlaternen und Ampeln in Metzkausen begangenen haben.

Die Jungen seien geständig, so Polizeisprecher Ulrich Löhe. Der Schaden an mehr als 40 Straßenlampen und den Ampeln am Heinrich-Heine-Gymnasium und der Nordstraße (Höhe Kirchendeller Weg) geht in die Tausende.

Ein aufmerksamer Metzkausener hatte am frühen Sonntagmorgen vier Gestalten beobachtet, die sich an einer Baustelle an Laternen und Ampelanlagen im Bereich Hasseler Straße zu schaffen machten. Er rief die Polizei, die sofort mit mehrere Streifenwagen ausrückte.

Auf der Hasseler Straße wurden die vier Jugendlichen dann am Tatort von Beamten gefasst. Die Jungen hatten Werkzeug bei sich, mit denen sich die Klappen von Laternenmasten und Ampelanlagen öffnen lassen. Außerdem hatten sie eine Warnleuchte dabei, die sie von einer Baustelle gestohlen hatten.

Bei einer ersten Befragung durch die Polizei räumten die Teenager ein, in den Tagen und Wochen zuvor immer wieder Laternen und Ampeln beschädigt zu haben. Zu ihren Motiven sollen die Beschuldigten noch keine plausiblen Angaben gemacht haben.

Neben dem erheblichen Sachschaden haben die Jugendlichen auch andere Menschen gefährdet. Denn aus den Masten ragten Kabel heraus, auf denen noch Spannung (230 Volt) war. Eine Berührung hätte einen schweren Stromschlag zur Folge gehabt.

Nach Angaben der Polizei sind die vier Jungen bisher nicht auffällig gewesen. Sie stammen alle aus gutbürgerlichen Familien. "Sie kommen aber nicht aus Metzkausen, sondern aus Mettmann", so Polizeisprecher Löhe.

Die Jugendlichen wurden am frühen Sonntagmorgen ihren Eltern übergeben. Warum sie überhaupt nachts unterwegs waren, ob sie sich heimlich aus der Wohnung geschlichen hatten, darüber macht die Polizei keine Angaben.

Der genaue Sachschaden, der in Metzkausen seit Anfang September angerichtet wurde, lässt sich laut Polizei noch gar nicht genau beziffern, dürfte nach ersten Schätzungen aber bei mehreren 1000 Euro liegen.

Laut Wolf Baumert, Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, kann der 13-Jährige nicht strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden, da er noch nicht strafmündig ist. Allerdings könne das Jugendamt Maßnahmen zur Erziehungshilfe anordnen.

Bei den anderen drei Jugendlichen liege die Spannbreite des Strafmaßes zwischen Arbeitsstunden und Jugendstrafe. Baumert: "Das hängt auch davon ab, ob sie vorbelastet sind." Auf jeden Fall werden aber auf die Eltern der Kinder einige Forderungen von RWE, Stadt und der Straßenmeister Velbert zukommen.