Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Warnstreiks in Kitas stehen wohl bevor

Mettmann · Im Öffentlichen Dienst werden die neuen Tarifbedingungen ausgehandelt: Im Kern geht es um acht Prozent mehr Lohn.

Im Zuge des Tarifkampfs sind Warnstreiks in städtischen Kitas offenbar möglich.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(dne/albo) Das Jugendamt hat am Donnerstag einen Brief an alle Eltern der städtischen Kitas geschrieben und auf die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hingewiesen. Es müsse in absehbarer Zeit mit Warnstreiks gerechnet werden, heißt es darin. Die Auswirkungen auf den Kitabetrieb hänge davon ab, wie hoch die Teilnahme der Beschäftigten aus den einzelnen Kindertageseinrichtungen an diesen Streikmaßnahmen sein werde.

Konkret bereitet die Stadt die Eltern darauf vor, dass Kitas komplett schließen, die Öffnungszeiten von städtischen Kitas eingeschränkt werden müssen und dass es bestenfalls einen Notdienst geben könnte – mit einer beschränkten Anzahl von Betreuungsplätzen. Man werde konkretere Informationen geben, sobald diese der Stadt vorlägen. Diese Informationen würden die Einrichtungen an die Eltern geben. Mütter und Väter, die Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen, sollten sich frühzeitig um „eine alternative Betreuungslösung für ihr Kind bemühen“.

Falls in einer Einrichtung die Möglichkeit bestehen sollte, einen Notdienst für einzelne Tage einzurichten, würden die wenigen Plätze nach einer feststehenden Reihenfolge vergeben. Als ersten kämen Mädchen und Jungen an die Reihe, bei denen „Betreuungsbedarf aus Gründen des Kindeswohls oder besonderer, der Einrichtung bekannter familiärer Notlagen bestehe. Danach hätten alleinerziehende Berufstätige den Zugriff. An dritter Stelle stehen in der Aufzählung Familien, bei denen beide Elternteile berufstätig sind.

Die Abfrage des Bedarfs und die Vergabe der Plätze erfolge durch die Leitung der jeweiligen Kita. Bei der Anzahl der Plätze und bei Öffnungszeiten im Rahmen eines Notdienstes könnten sich kurzfristige Änderungen ergeben. Dies sei von der Zahl der an diesem Tag anwesenden Fachkräfte abhängig. Sollte das Angebot im Rahmen eines Notdienstes nicht ausreichen, werde gelost. Bei einem längeren Streik mit Einschränkungen für den Kitabetrieb würden auch die Kinder anderer Einrichtungen bei der Vergabe der Betreuungszeiten berücksichtigt.

Vonseiten der Gewerkschaft Ver.di, die den Streik des Personals im Öffentlichen Dienst organisiert, heißt es am Donnerstagmittag, dass bislang noch keine Streiks in Kitas für die kommenden Tage geplant seien. Auch für den Busverkehr sind laut Bezirk Ver.di-Bezik Düssel-Rhein-Wupper in den kommenden Tagen keine Streiks angesetzt. Dies könne sich jedoch ändern.