Stadtorientierung: 64 000 Euro für neue Schilder
Radfahrer sollen durch die Wegweiser schneller und ohne Umwege ans Ziel kommen.
Ratingen. Radfahrer sollen schneller ihr Ziel erreichen. Damit sie das können, will die Stadt die Beschilderung für Radwege erneuern. Dies soll, je nachdem wie schnell das politisch beschlossen wird, 2015 der Fall sein.
Anfang Februar werden sich die Kommunalpolitiker mit dem neuen Konzept im Umweltausschuss und dann im Rat damit beschäftigen.
Nötig sei eine neue Beschilderung vor allem deswegen, weil die Radfahrer im Stadtgebiet oft Umwege in Kauf nehmen müssen, um zum Ziel zu gelangen, sagt der Fahrradbeauftragte der Stadt, Carsten Knoch. Er nennt ein Beispiel: Will jemand vom Marktplatz zum Ostbahnhof radeln, dann wird er mit den bisherigen Schildern nicht etwa über die Bahnstraße oder die Hochstraße geführt, was der schnellste Weg wäre. Vielmehr geht es für ihn kilometerweit über die Minoritenstraße zur Düsseldorfer Straße, Europaring zur Poststraße und dann zur Düsseldorfer Straße.
Diese Wegweisung stammt noch aus Zeiten, als das NRW-Radverkerhrsnetz eingerichtet wurde. „Nachdem das Land das gemacht hat, wurde es uns als Kommune übergeben. Wir sind jetzt für die Unterhaltung, aber auch für die bessere Ausweisung der Wege zuständig“, sagt Knoch.
Dass die Stadt das jetzt macht, hänge auch damit zusammen, dass sich Bürger gemeldet haben und auf den Missstand hingewiesen haben.
600 bis 700 Schilder sollen im ganzen Stadtgebiet ausgetauscht werden. Insgesamt wird die Maßnahme 64 380 Euro kosten. „Wir wollen aber Fördergeld beim Land beantragen, so dass die Stadt letztlich noch 19 300 Euro zahlen muss“, sagt Knoch. Er ist davon überzeugt, dass sich die Investition lohnt. „Auch wenn viele Ratinger die Wege einfach kennen. Aber den ein oder anderen wird das sicher anregen sich einmal aus Rad zu setzen. Oder ein passionierter Radler fährt auch einmal eine andere Strecke und entdeckt neue Schleichwege, über die er schneller ans Ziel kommt“, sagt er.
Gerhard Filgers von der Ratinger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclub begrüßt den Vorstoß, „auch wenn ich als Ratinger die nicht unbedingt brauche, weil ich die Wege in- und auswendig kenne“. Aber für Menschen, die neu in der Stadt sind, seien die Schilder sinnvoll. „So erlebe ich beispielsweise oft, dass viele nicht wissen, wie sie zum Bahnhof Hösel kommen, wenn ich dort unterwegs bin.“