L239n: Ausbau könnte im Herbst starten

Ratingen, Mettmann und Kreis wollen die Kosten vorstrecken.

Ratingen. Die unendliche Geschichte um den Ausbau der L239n im Schwarzbachtal könnte jetzt doch ein Schlusskapitel finden: Die Verwaltungen in Ratingen, Mettmann und beim Kreis wollen gemeinsam eine Vorfinanzierung in Höhe von 3,5 Millionen Euro vorstrecken, damit die Mettmanner Straße von der Düsseldorfer Stadtgrenze im Osten über die A3 durch das Schwarzbachtal bis zur A44-Anschlussstelle Schwarzbach zur Landstraße ausgebaut werden kann. Im Idealfall will der Landesbetrieb Straßen NRW im Herbst mit den Arbeiten am ersten 1350 Meter langen Bauabschnitt von der Autobahnbrücke über die A3 bis zur Umgehung Nußbaum beginnen. Eigentlich wäre das Land NRW verantwortlich für die Finanzierung. Der Ausbau der L239n steht inzwischen auch mit oberster Priorität im Landesstraßenbedarfsplan. "Andere Maßnahmen haben aber noch Vorrang", sagt Simone Wichmann, Sprecherin des NRW-Verkehrsministeriums. Nach einem Treffen mit Verkehrs-Staatssekretär Günther Kozlowski im vergangenen Dezember einigten sich die Verantwortlichen auf die vorgezogene Lösung. "Wir wollen das Land in die Lage versetzen, zu bauen", so Ratingens Technischer Beigeordneter Ulf-Roman Netzel. Die Kommunen Ratingen und Mettmann sowie der Kreis sollen in diesem und den beiden folgenden Jahren die Investitionen zu je einem Drittel übernehmen. Das Land will die Mittel ab 2011 zurückzahlen. Ganz kostenlos ist diese Variante nicht: Jede der drei Körperschaften muss jeweils etwa 157 500 Euro Zinsen einplanen.

CDU hofft "auf breite Mehrheit", SPD und Grüne wehren sich noch

Nun ist die Politik an der Reihe: In Ratingen entscheiden die Gremien am Donnerstag (Hauptausschuss) und am 22. April (Rat). Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Ewald Vielhaus, hofft "auf eine breite Mehrheit". Die Straße sei in ihrem jetzigen Zustand "lebensgefährlich für Autofahrer". Die Gegner der L239n geben indes nicht auf: Die drei Hauseigentümer, die vor dem Verwaltungsgericht mit ihrer Klage gegen den Ausbau gescheitert sind, haben eine Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht angekündigt. Auch die SPD und Grünen bleiben bei ihrem "Nein". Sie beklagen weiterhin "die unwiederbringliche Zerstörung des Schwarzbachtals". Die SPD veranstaltet zu dem Thema gemeinsam mit dem BUND am Mittwoch, 9. April, 19 Uhr eine Bürgerversammlung im Haus Birkenhof, Bruchtrasse.

Übrigens: Der Ausbau des zweiten, größeren Teilabschnitts ist bis zur A44 steht noch in den Sternen. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat erst jetzt mit den Planungen begonnen.