Lintorf: Lachnummer Feueralarm
Am Kopernikus versagte jetzt die Technik ihren Dienst. Außerdem sorgt regelmäßig der Text der Warndurchsage für viel Gelächter – aber nicht bei allen.
Lintorf. Man stelle sich vor, es ist Feueralarm in der Schule - und keiner merkt’s. Am Dienstag ist am Kopernikus-Gymnasium der Probelauf jedenfalls gründlich in die Hose gegangen. Statt der Durchsage in allen Klassenzimmern, das Gebäude zu räumen, herrschte Schweigen in den Lautsprechern. Lange Gesichter machten da nicht nur die Schulleitung, sondern auch die Vertreter der Feuerwehr, die diese angemeldete Räumungsübung aufmerksam beobachten sollten.
"Vermutlich ein technischer Defekt", erklärte Schuldirektor Detlev Lewen. Im Sommer hatte es einen Blitzeinschlag gegeben, der auch der Elektrik zugesetzt hat. Handwerker haben die Technik umgehend instandgesetzt und getestet. Offenbar aber nicht alles: Denn bei der Einspeisung der aufgezeichneten Durchsage in die Lautsprecheranlage versagte das system kläglich.
Ob die Aufforderung zu Räumung des Schulgebäudes - wenn sie denn funktioniert hätte - auch zu einem befriedigenden Ergebnis geführt hätte, wird von vielen in der Schule bezweifelt: Denn in der Durchsage werden die Schüler höflich, aber bestimmt dazu aufgefordert, "die Geschäftsräume zu verlassen und den Anweisungen des Personals zu folgen."
Dass es sich dabei um einen ernsten Feueralarm handelt, wird sich nicht allen Schülern sofort erschließen, für allgemeines Gelächter sorgt der Text aber allemal. "Diese Durchsage ist vollkommen lächerlich", ärgert sich auch Lewen. Mindestens schon dreimal habe er sich bei der Schulverwaltung darüber beschwert und einen anderen Text gewünscht - vergebens. da müsste doch nur einmal eine neue CD aufgenommen werden.
Der Schulleiter versicherte, dass durch die aktuelle technische Panne die Sicherheit der Schülerschaft und Kollegen zu keiner Zeit gefährdet war. "Im Ernstfall hätten wir eine eigene Durchsage gemacht." Außerdem gebe es noch Handsirenen, mit denen man die Schüler alarmieren könnte. Und die direkte Alarmleitung zur Feuerwehr bestand auch noch. Dennoch mussten aus Sicherheitsgründen die Hausmeister am Dienstag sofort auf Brandwache gehen.
Im Schulverwaltungsamt wusste man gestern noch nichts von der peinlichen Panne. "Dieser merkwürdige Text wird aber sicher geändert", kündigte Martin Schlepütz an.
Bei der Feuerwehr will man penibel darauf achten, dass die Anlage am Kopernikus-Gymnasium wieder tadellos funktioniert. "Schon gestern waren die Fachfirma und das Hochbauamt in dieser Sache aktiv", teilte der Brandschutzbeauftragte Joachim Herbrand auf Anfrage mit.