Politik: Velbert will das Klima schützen
Die Verwaltung hat zusammen mit den städtischen Töchtern einen Katalog mit 17Einzelmaßnahmen vorgelegt.
Velbert. Im Umwelt- und Planungsausschuss ist jetzt der Startschuss für ein lokales Klimaschutzprogramm gefallen. Bereits im Mai letzten Jahres hatte die CDU einen Antrag zur Förderung alternativer Energien, die Bündnisgrünen ein Zehn-Punkte-Programm zur aktiven Beteiligung Velberts am Klimaschutz vorgelegt.
In einer Gemeinschaftsaktion von Stadtverwaltung, Technischen Betrieben, Stadtwerken und Verkehrsgesellschaft ist daraufhin "ein erstes Grobkonzept" entstanden, so Baudezernent Andres Wendenburg, das nun der Politik vorgelegt wurde.
Wichtiger Bestandteil ist ein Katalog von 17 Einzelmaßnahmen, die in drei Prioritätsstufen unterteilt sind. Ganz oben auf der Liste steht die Reduzierung des Energie- und Wärmebedarfs der städtischen Liegenschaften bis 2012um mindestens 20 Prozent. "Wir verpulvern da sehr viel Geld", sagte Wendenburg angesichts steigender Energiepreise.
Die möglichen Gegenmaßnahmen reichen vom Einbau von Wärmedämmungen über die Modernisierung von Heizungstechnik, Lüftung und Beleuchtung bis zur Schulung des Personals, um einen bewussteren Umgang mit Energie zu fördern. Jedes der 215 städtischen Gebäude soll untersucht und erfasst werden, um die größten "Energiefresser" aufzuzeigen, die vorrangig saniert werden sollten.
Des weiteren soll geprüft werden, inwieweit städtische Gebäude zur Gewinnung regenerativer Energien - etwa zur Installation von Photovoltaikanlagen - genutzt werden könnten.
Ebenfalls höchste Priorität hat die Anwendung energiesparender Techniken und Maßnahmen bei den drei großen Neubauprojekten Sportzentrum, TBV und Hauptschule. So soll mit dem Hochbauentwurf für den TBV-Neubau ein Energiesparkonzept entwickelt werden, und bei der Planung der neuen Hauptschule werde der Einsatz von Erdwärme sowie einer Regenwasserbewirtschaftung geprüft.
Die schrittweise Umrüstung der Fuhrparks auf emissionsarme und energiesparende Fahrzeuge, eventuell auch Erdgasnutzung, sowie die Förderung des Fahrradverkehrs werden als weitere Punkte aufgeführt. Auch planungsrechtlich könne eine Menge bewegt werden, indem der Klimaschutz in die Bauleitplanung Eingang finde, erklärte Wendeburg.
Des weiteren will man über den Tellerrand schauen und im Austausch mit anderen Kommunen Impulse und Anregungen für das eigene Klimaschutzprogramm sammeln. Und nicht zuletzt soll öffentlich für den Klimaschutz geworben werden.
Entscheidend seien nicht herausragende Einzelprojekte, sondern die Masse der Maßnahmen, erläuterte Andrea Fischer. Die Beraterin der Energieagentur NRW stellte dem Ausschuss den "European Energy Award" vor, ein vom Land gefördertes Zertifizierungsverfahren.
Zu diesem Prozess des Qualitätsmanagements in Sachen Energie gehören eine Bestandsanalyse, die Ermittlung von Verbesserungspotenzialen sowie der Aufbau von Abläufen und Strukturen zur erfolgreichen Umsetzung von Energieprojekten. Die Politiker sprachen sich dafür aus, dass zur Realisierung des Klimaschutzprogramms mit der Energieagentur zusammengearbeitet werden soll.