Ratingen: Händler sind sich noch uneinig

Bilanz: Das „Moonlight-Shopping“ kam nicht bei allen gut an.

Ratingen. Wie kann der Einzelhandel in der Ratinger Innenstadt gestärkt werden? An dieser Frage scheiden sich seit Jahren die Geister. Zwar gibt es immer wieder Sonderaktionen wie das "Moonlight-Shopping" am vergangenen Freitag, aber den durchschlagenden Erfolg brachte auch das nicht.

Am Mittwochabend zog der frisch gewählte City-Kauf-Vorsitzende Martin Gerhold mit den Einzelhändlern Bilanz und diskutierte über Perspektiven.

Die wird von den Händlern allerdings eher skeptisch gesehen. "Das ist doch alles Schwachsinn. Seit 20 Jahren reden wir hier immer wieder über dieselben Sachen, und es ändert sich absolut nichts", war eine Meinung. "Wenn wir nicht alle zusammen arbeiten, dann bringen solche Sonderaktionen gar nichts", widersprach ein anderer Händler.

Auch die Bilanz vom Freitagabend, als die Geschäfte bis 22 Uhr öffnen konnten, fiel sehr unterschiedlich aus. Bei den einen war vom "zweieinhalbfachen Umsatz" die Rede, einige machten zwischen 21 und 22 Uhr den "größten Umsatz des Jahres", bei anderen blieb der Laden leer und so schlossen sie vorzeitig oder "zogen es dann irgendwie durch, und erledigten andere Arbeiten."

Und viele machten erst gar nicht mit. Für die Einzelhändler, die ihr Personal bis 22 Uhr im Laden behielten und dann keinen Umsatz machten, fiel die Bilanz besonders bitter aus. Da kam schnell die Frage nach dem Sinn solcher Aktionen auf. "Reichen unsere Öffnungszeiten denn wirklich nicht aus?" Auf der anderen Seite weiß man um die starke Konkurrenz in den umliegenden Städten.

Einig waren sich alle, dass man in Zukunft alle Einzelhändler unter einen Hut bringen muss, damit beispielsweise beim "Moonlight-Shopping" alle Läden geöffnet sind. Und bei anderen Sonderaktionen wie Automeile, Bauern- oder Weihnachtsmarkt sollte in Zukunft besser mit der Stadtverwaltung und dem Stadtmarketing koordiniert werden, damit auch alle Geschäfte vom Besucherstrom profitieren.

"Bei der Automeile standen die Autos gar nicht so weit die Oberstraße hinauf, deshalb hat die Aktion uns überhaupt nichts gebracht", erklärte eine Einzelhändlerin.

Mehr und vor allem besser koordinierte Zusammenarbeit untereinander und mit der Verwaltung, gemeinsame Aktionen und auch "mehr handeln statt reden" - so lautete schließlich das Fazit der Einzelhändler und der Auftrag an Martin Gerhold.