Ratingen: Menschen - Die Garage als Ideenschmiede
Piet Frohnhoff ist ein Mann mit Leidenschaften – eine davon: Motorräder.
Ratingen. Er ist ein Mann mit vielen Leidenschaften und sein Gesicht ist besonders bei Jugendlichen bekannt. Denn Piet Frohnhoff war rund 18 Jahre Mitarbeiter des Jugendzentrums Manege und arbeitet jetzt seit zweieinhalb Jahren im Lux an der Turmstraße. Musik und Konzerte hatte er schon immer geliebt. "Ich bin mit Punkrock aufgewachsen. Ein Leben ohne Musik - unvorstellbar", sagt er.
Deshalb hatte er beide Leidenschaften in den 80er-Jahren für ein paar Jahre zu seinem Beruf gemacht, bevor er 1990 Angestellter der Stadt wurde. Er ging mit diversen Bands durch ganz Europa auf Tour, organisierte und baute Konzerte auf unter anderem für Melissa Average, die Toten Hosen, R.E.M. und Lou Reed. Seine Erfahrungen bringt er auch in seinen derzeitigen Job mit ein, holt Musiker nach Ratingen und ruft Konzertreihen ins Leben.
"Irgendwann hat es mich hierhin zurückgezogen. Ratingen, speziell Lintorf, ist meine Heimat. Dort steht mein Elternhaus, das schon seit rund 400 Jahren in Familienbesitz ist und an dem mein Herz hängt. Ich hatte genug von der großen, weiten Welt", erzählt Piet Frohnhoff, der noch eine Leidenschaft außer Musik und Konzerte hat - Motorräder. Von denen hat er gleich 15 Stück, darunter Harleys, Vespa-Roller und - das sind seine besonderen Schätzchen - alte englische Royal Enfields.
Alle Motorräder stehen bei ihm in den Garagen vor seinem Haus in Lintorf - Frohnhoffs liebster Ort in der Stadt. "Denn hier kann ich beim Basteln an meinen Maschinen besonders gut abschalten. Dabei kommen mir die besten Ideen" sagt er. So sei ihm in der Garage zum Beispiel das Konzept fürs Jugendkulturjahr eingefallen sowie für die Konzerte auf dem Schulhof. Und dem Mann mit den vielen Leidenschaften sind beim Rumschrauben an den Motorrädern noch weitere Ideen gekommen: "Ich habe vor mit anderen Mitarbeitern der Stadt, die Motorradfahrern fahren, nach Blyth Valley zu fahren," erzählt er.
Inspiriert wurde er von einer Fahrt in die englische Partnerstadt Ratingens vor zwei Monaten. "Mir hat das so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall noch einmal dort hinfahren wollte, auch als Zeichen unserer Verbundenheit mit Blyth Valley", sagt Piet Frohnhoff. Mitfahrer habe er schnell gefunden, und so wird er sich im kommenden Jahr mit sieben anderen auf den Weg auf die Insel machen. "Und unsere Freunde drüben freuen sich schon auf uns."
Und welche Pläne hat er in seiner Garage noch geschmiedet? "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in Ratingen einen Wettbewerb für Nachwuchsbands gibt", erzählt Frohnhoff. Dieser solle sich aber nicht nur im Jugendzentrum abspielen.
"Ich will, dass die Bands vielen Leuten vorgestellt werden, zum Beispiel durch Auftritt und Ausstellungen mit Bildern der Bands im Museum oder Medienzentrum. Und ich bin zuversichtlich, dass dieser Plan auch in die Tat umgesetzt wird." Denn neben der Überschaubarkeit Ratingen schätze er eines ganz besonders: "Die Stadt versucht in Sachen Jugendarbeit vieles möglich zu machen."