Wülfrath: CDU kritisiert „Nein-Sager“ im Rathaus
Der Blick aufs Ganze fehlt – meint die CDU und übt Kritik an der Stadtverwaltung.
Wülfrath. "Alles ist nur Stückwerk, der Blick auf eine Gesamtlösung für Wülfrath ist im Rathaus verloren gegangen", sagt Andreas Seidler, Stadtverbandsvorsitzender der Wülfrather CDU. Bei einem Pressegespräch erneuern die Christdemokraten ihre Kritik an der Stadtverwaltung: Auf Anfragen werde nicht reagiert, wichtige Neuigkeiten erst verspätet mitgeteilt.
"In diesem System wird sehr viel Arbeit investiert, um zu sagen, was alles nicht geht", sagt Axel Effert, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, zum Führungsstil von Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff - die Kandidatin, die die CDU bekanntlich zur Kommunalwahl 2004 selbst aufgestellt hatte, dann aber im vergangenen Jahr abwählen lassen wollte.
"Das ist die bestbezahlte Praktikantin der Stadt."
CDU-Vorsitzender Andreas Seidler über die Bürgermeisterin
Als Beispiel nennen die CDU-Politiker die geplante Aufteilung des Wahlbezirks Rohdenhaus. "Erst heißt es, es gibt keine Alternative zur Teilung - und dann gibt es plötzlich doch eine", sagt Fraktionsvorsitzende Birgitt Schmahl. An solchen Kleinigkeiten zeigen sich laut CDU die Kommunikationsdefizite.
In Zukunft wolle man verstärkt bürgernahen Themen - wie die umstrittene Abschaltung der Straßenbeleuchtung - in den Rat und die Ausschüsse einbringen. Als "Leitbild" für die Stadt bleibt die CDU bei den Stichworten "Bildung, Sport, Grünes", ohne konkreter zu werden.
Wichtige Punkte seien weiterhin die Fortführung des Sparkurses sowie die Vermarktung des alten Rathaus-Areals und des Jugendhauses In den Eschen. Was dort geschehen soll, wird auf Antrag der CDU bei einer Sondersitzung des Stadtplanungsausschusses am 19.August Thema sein. Das hat der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen.
Effert hofft nun, dass ein Investor mit einer "machbaren Idee für das ganze Gelände In den Eschen" gefunden werden kann. Einen solchen "Masterplan" hat die CDU zwar selbst auch nicht, denkbar sei aber beispielsweise ein Wohngebiet für junge Familien, so Effert.
Eventuell geht es dann auch noch mal um das Thema Asylbewerberheime: Die Standorte In den Eschen und Wilhelmstraße sollen laut Beschlusslage erhalten bleiben, das Heim Oberdüsseler Weg verkauft werden. Wenn jetzt aber jemand einen "schlauen Plan" für das Gelände In den Eschen habe, von dem auch das Asylbewerberheim betroffen sei, müsse man noch mal über das gesamte Paket sprechen.
Und nach der Sommerpause geht es dann in den Wahlkampf: Der designierte Bürgermeister-Kandidat Thomas Görtz soll offiziell nominiert werden, die Ratskandidaten will man im November präsentieren. "Wir sind schon sehr weit", findet Seidler.