Wülfrath: Denkmäler unter Verschluss

Architektur: Unter dem Motto „Vergangenheit aufgedeckt“ findet der Tag des Denkmals statt. Die Beteiligung in Wülfrath ist einmal mehr sehr gering.

Wülfrath. "Leben denn in Wülfrath nur Kulturbanausen, oder warum beteiligen sich nur so wenige am Tag des offenen Denkmals?" Diese Frage stellt sich der Düsseler Axel Neubauer.

Am Sonntag, 14.September, findet er wieder statt, der Tag, an dem Baudenkmäler des Landes besichtigt werden können, die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben. Initiiert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz soll an diesem Tag Denkmalschutz "live" erlebt werden.

"Seit etwa sechs Jahren öffnen wir an diesem Tag die Düsseler Kirche", sagt Axel Neubauer. Und in jedem Jahr kämen Besucher auch von weit her, um die Kirche zu besichtigen. "Aber viele fragen, warum nicht mehr Denkmäler in der Stadt geöffnet haben. Das zeigt doch, dass die Menschen hier keine Kulturbanausen sind, sondern einfach zu wenig Angeboten wird", so Neubauer zur WZ.

Aber warum? Im Stadtgebiet gebe es doch einige unter Denkmalschutz stehende Gebäude, wie die Aprather Mühle, die Villa Ludowigs oder andere Kirchen der Stadt. "Wir würden gerne jedes Jahr mitmachen. Leider fehlt es an Personal für die Planung. Es geht ja nicht nur um das Öffnen der Gebäude, es müssen Führungen organisiert, die Unfallgefahr geklärt und der Versicherungsschutz gewährleistet werden", erklärt der Denkmalschutzbeauftragte des Rathauses, Michael Kumpf, die Gründe. "Wir haben uns ja auch erst in den letzten vier Jahren nicht mehr so rege beteiligt. In den Jahren davor haben schon einige Gebäude mitgemacht", sagt Kumpf.

"Vergangenheit aufgedeckt - Archäologie und Bauforschung" so das Thema des diesjährigenTag des offenen Denkmals. "Archäologie ist für uns natürlich schwierig zu bedienen. Vielleicht käme das Verbindungsstück an der Kölnischen Landstraße als Bodendenkmal in Frage", sagt Michael Kumpf.

Doch trotz des übergeordneten Themas können alle Baudenkmäler teilnehmen, das äußerte die Stiftung auf WZ-Nachfrage. "An fast allen historischen Gebäuden wurde im Laufe der Zeit etwas verändert. Wenn man sich die Bauphasen bewusst macht und das Alter des Gebäudes analysiert, dann befindet man sich schon in der Bauforschung", sagt Carolin Kolhoff von der Stiftung.

Und damit bleibt Axel Neubauer und den Kulturinteressierten der Stadt die Hoffnung, dass in Zukunft wieder mehr Gebäude ihre Pforten öffnen. "Wenn sich ein Besitzer meldet und etwas organisieren möchte, unterstützen wir das natürlich", so der Denkmalschutzbeauftragte.