Wülfrath: Faden für Faden zum Teppich
Das Museumsfest lockte mit attraktivem Programm Hunderte von Besuchern an.
Wülfrath. Pedale treten, Wolle spannen, Schiffchen durchschieben und dann ziehen: "Das wird mal ein schöner Teppich", freut sich Leon schon auf das Ergebnis. Doch da wird der Sechsjährige noch einige Zeit investieren müssen. In der Hausweberei des Heimatmuseums sind Leon, Simone (6) und Thomas (3) fleißig am alten Webstuhl zugange.
Das Museumsfest lockte am Sonntag Hunderte von Besuchern mit einem prallen Programm und vielen attraktiven Angeboten. Groß und Klein hatten vieles zu bestaunen, auszuprobieren und zu werkeln. Besonders für Kinder konnte der Museumsbesuch auf spannende und lehrreiche Weise den ganzen Nachmittag füllen. Beim Malen und Drucken mit Wollfäden, Glasplatten und Farben entstanden viele kleine Kunstwerke. Für ein Foto posierten verkleidete Kinder bei Klaus Jann als Hochzeitspaar. "Willst du mich heiraten?": Jessica (7) lief noch suchend umher - so gerne sie auch das Ja-Wort gegeben hätte, es fand sich einfach nicht der Richtige.
Die Glaserei Schmidt demonstrierte, wie eine Bleiverglasung entsteht, eine Schmuckkünstlerin ließ sich bei der Herstellung von Modeschmuck über die Schulter schauen, und Malerin Anke Dinkelbach zauberte einen vollen Spaghettiteller mit Pinsel und Farbe. Kreativität ist ansteckend, und so konnten die Besucher anhand von Vorlagen und unter professioneller Anleitung selbst den Pinsel in die Hand nehmen. In die historische Apotheke aus dem 18. Jahrhundert brachte Christian Goltz von der Altstadtapotheke noch einmal richtig Leben. Stern-Anis, Pottasche und Rosenwasser: Die weihnachtlichen Gewürze gingen dort über die alte Holztheke. Und im Kaminzimmer konnte man es sich mit Kaffee und Kuchen gemütlich machen. "So viele Besucher hatten wir schon lange nicht mehr beim Museumsfest. Das vielfältige Angebot und die Unterstützung von Museumsfreunden aus Vereinen und Parteien machen es möglich", freute sich Karin Klostereit vom Trägerverein über den großen Zuspruch.