Bauhof-Mitarbeiter ziehen in neues Zuhause

Das Gebäude an der Breyeller Straße ist praktisch fertig. Rundherum wird noch gepflastert.

Foto: Busch

Nettetal. In den Räumen riecht es noch neu. Umzugskartons stehen in den Fluren, alle Türen zu den Büros stehen offen. In manchen Zimmern stehen die Möbel noch nicht richtig, da liegt ein Tisch verkehrt herum auf einem anderen, da wurden Stühle in einer Ecke gestapelt. Andere Arbeiten sind schon erledigt: Aktenordner wurden bereits in die Regale sortiert. In der kleinen Küche tröpfelt Kaffee aus der orangefarbenen Kaffeemaschine. Alles ist orange im neuen Verwaltungsgebäude des städtischen Baubetriebshofs an der Breyeller Straße: die Türen, die Metall-Pinnwände in den Büros und ja, selbst die Kaffeemaschine. „Orange ist die Farbe der Bauhofmitarbeiter“, sagt Leiter Ronald van Zanten. Passend zum Outfit wurde hier gleich das ganze Gebäude in Orange gestaltet.

Mit der Fertigstellung des Hauses ist der zweite Bauabschnitt für den neuen Bauhof abgeschlossen. Im ersten Schritt wurde die Fahrzeughalle gebaut, im dritten Abschnitt folgt die Werkstatt. Knapp fünf Millionen Euro kostet das Vorhaben insgesamt. „Wir hoffen, dass zum Jahreswechsel 2017/2018 alles fertig ist“, sagt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Im neuen Haus sind Verwaltung, Leitung und Buchführung im ersten Stock untergebracht. Ihre Büros brauchen noch ein wenig Zuwendung: Noch gibt es keine persönlichen Gegenstände oder Bilder an den Wänden.

Im Erdgeschoss gibt es Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter, die sich um die Bereiche Straße und Abfall kümmern, um die Grünflächen in der Stadt ebenso wie um Friedhöfe und Spielplätze oder um Abwasser. Auch für die Hochbaukolonne sind dort Räume — die Maler haben in den städtischen Gebäuden immer viel zu tun. Im Erdgeschoss rechnet man mit viel Dreck. Denn wenn die Mitarbeiter von ihren Arbeitseinsätzen zurückkommen, haben sie mindestens schmutzige Schuhe. Deshalb wurden nur im Foyer Fliesen gelegt — in den Räumen dahinter liegt ein beige gesprenkelter Epoxidharzboden. Er ist leicht zu reinigen. Wer durch die Hintertür hereinkommt, kann an einer Stiefelwaschanlage gleich den groben Dreck vom Schuh bürsten und den Schuh dann abduschen.

In den Sanitärräumen hängt ein Waschbecken neben dem anderen an der Wand, Mannschaftsduschen gibt es sowie eine Umkleide, in der ein Spind neben dem anderen steht. Holzbänke stehen davor, noch in Folie verpackt. Die Spinde wurden blau-grün lackiert, „blau für den Bereich Abwasser, grün für den Bereich Grünanlagen“, sagt van Zanten. Knapp 70 Mitarbeiter hat der Bauhof. „Zu wenig, das muss man klar sagen“, sagt Fritzsche. Zwar habe die Stadt an einigen Straßen die Ziergehölze entnommen und Rasen angelegt, weil der einfacher zu pflegen sei, „aber in feuchten Sommern kommen wir nicht so nach, wie wir es gern hätten“.

Manchmal wunderten sich Bürger, die irgendwo in der Stadt Bauhof-Mitarbeiter sehen, Butterbrote essend und Kaffee trinkend, „aber sie haben wie jeder andere auch eine Viertelstunde Frühstückspause“, betont Fritzsche. Kein Grund anzunehmen, die Mitarbeiter täten zu wenig. Am Freitag hatte der Bauhof wegen des Umzugs nur die Pflichtaufgaben eingeplant, ab heute absolvieren die Mitarbeiter wieder das volle Programm.